Bischöfin Fehrs: Rabbinerordination ist Zeichen für lebendiges Judentum
23. Mai 2018
Hamburg. Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), hat die Ordination von fünf neuen Rabbinern in Hamburg gewürdigt. „Die Ordination ist ein eindrückliches Zeichen für ein lebendiges Judentum in dieser Stadt“, sagte die Bischöfin am Mittwoch in Hamburg. Sie nahm als Gast an der Feier in der Synagoge Hohe Weide teil und gratulierte den fünf Ordinierten persönlich: „Ich wünsche Ihnen Gottes Segen. Sie stehen in einer bedeutenden Tradition, schließlich waren Hamburg und Altona über Jahrhunderte ein Zentrum jüdischer Gelehrsamkeit.“ Die Rabbinerordination ist die erste, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Hamburg stattfindet.
Bischöfin Fehrs sagte weiter: „Ich bin zutiefst dankbar, dass die Ausbildung von Rabbinern in Deutschland nach der Katastrophe der Schoah überhaupt möglich ist. Zugleich ist es ein starkes interreligiöses Signal, dass die Jüdische Gemeinde Hamburg auch Vertreterinnen und Vertreter der anderen Religionen zu dieser besonderen Feier eingeladen hat. Gerade in einer Zeit, in der wir uns in Deutschland erneut mit dem Thema Antisemitismus auseinandersetzen müssen, ist es wichtig, dass die Religionsgemeinschaften zusammenstehen.“
Bischöfin Fehrs hat derzeit den Vorsitz des Interreligiösen Forums Hamburg inne. Außerdem ist sie stellvertretende Vorsitzende des Gemeinsamen Ausschusses „Kirche und Judentum“ der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).