"Brot für die Welt" Spendenaktion eröffnet

Bischöfin Fehrs ruft zum Wachbleiben gegen Ungerechtigkeit auf

In Angola herrschte von 1975 bis 2002 ein blutiger Bürgerkrieg. Seine Folgen sind noch immer spürbar. In der Provinz Kwanza-Sul ist die Infrastruktur desolat, die Kindersterblichkeit hoch, viele Menschen haben nicht genug zu essen.
In Angola herrschte von 1975 bis 2002 ein blutiger Bürgerkrieg. Seine Folgen sind noch immer spürbar. In der Provinz Kwanza-Sul ist die Infrastruktur desolat, die Kindersterblichkeit hoch, viele Menschen haben nicht genug zu essen. © Jörg Böthling / Brot für die Welt

01. Dezember 2013 von Simone Viere

Hamburg/Bremen. Unter dem Motto "Land zum Leben" ist am Sonntag, 1. Advent, die bundesweite Aktion "Brot für die Welt" eröffnet worden. Dabei rief Bischöfin Kirsten Fehrs im Hamburger Michel die Menschen zum Wachbleiben gegen weltweite Ungerechtigkeiten auf. Sie müssten wach bleiben "für all das, was ungerecht ist, was nicht dem Willen Gottes entspricht", so die evangelische Theologin.

Fehrs verwies auf das aktuelle Motto von "Brot für die Welt. "Land zum Leben - Grund zur Hoffnung" thematisiere den weltweiten Kampf um fruchtbares Ackerland. Durch Landraub würden Kleinbauern vertrieben. Ohne Land gebe es keine Hoffnung, ohne Land drohe Hunger.

Weltweiter Kampf um fruchtbares Ackerland

Es gebe noch immer eine "Welt des Hungers", kritisierte im zentralen Eröffnungsgottesdienst in Bremen der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Renke Brahms. Zwar habe die Zahl der Hungernden nach einem UN-Bericht seit den frühen 1990er Jahren um 17 Prozent abgenommen. "Und dennoch leiden immer noch 842 Millionen Menschen Hunger", sagte Brahms in dem Fernsehgottesdienst, den die ARD aus der Bremer St.-Stephani-Kirche übertrug. "8,8 Millionen sterben jährlich den Hungertod."

8,8 Millionen Menschen sterben jährlich den Hungertod

Wir alle seien auf schreckliche Weise in diese Vernichtung von Menschenleben verwickelt, wandte sich Brahms an Zuschauer und Gäste des Gottesdienstes. "Mit unserem Lebensstil, dem Mangel an Solidarität und der Unfähigkeit, Gerechtigkeit zu schaffen." Auch Waffen spielten dabei eine fatale Rolle. So habe Deutschland Landminen für den Bürgerkrieg in Angola geliefert. Der Friedensbeauftragte forderte überdies, Atombomben abzuschaffen.

Den Projektpartner von "Brot für die Welt" im südlichen Angola sieht Brahms hingegen als Hoffnungszeichen. Dort sei es unter anderem mit einer Saatgutbank gelungen, 8.000 Menschen aus dem Hunger zu befreien, erläuterte der Direktors des kleinbäuerlichen Selbsthilfeprojektes, Ernesto Cassinda.

Mit Spenden werden aktuell 2.500 Projekte in den Ländern des Südens unterstützt

Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben des Hilfswerkes bundesweit 55,2 Millionen Euro für "Brot für die Welt" gespendet. Aktuell würden damit 2.500 Projekte in den Ländern des Südens unterstützt. Das Hilfswerk wird getragen von evangelischen Landes- und Freikirchen und ist im Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung in Berlin angesiedelt. Seit 1959 bittet die Aktion in jedem Jahr zu Beginn der Adventszeit um Spenden für Hilfsprojekte in Afrika, Asien und Lateinamerika.

 

"Brot für die Welt" setzt sich weltweit für die Rechte von Kleinbauern ein. Traditionell unterstützen evangelische Kirchengemeinden in Hamburg diese Arbeit mit der Heiligabend-Kollekte, im vergangenen Jahr (2012) kamen dabei 485.000 Euro zusammen.

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