"Protestantismus von unten"

Bischöfin Fehrs warb vor dem Überseeclub für den Kirchentag

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05. September 2012 von Simone Viere

Hamburg. Bischöfin Kirsten Fehrs hat vor dem traditionsreichen Hamburger Überseeclub für den Deutschen Evangelischen Kirchentag geworben, der vom 1. bis 5. Mai 2013 in der Hansestadt gefeiert wird. Der Kirchentag sei "Protestantismus von unten", sagte sie am Dienstagabend in Hamburg.

Er fühle sich "dem Anliegen verpflichtet, grundlegende Werte in Beziehung zu den aktuellen Herausforderungen der Zeit nicht nur zur Sprache zu bringen, sondern auch zu leben", sagte die Bischöfin.

Der Kirchentag stehe Hamburg zum dritten Mal nach 1981 und 1995 nicht nur ins Haus, sondern auch in die Stadt, in die Hallen, in die Kirchen und auf die Plätze, so Fehrs weiter. Die Kirchentagslosung "Soviel du brauchst" sei "eine Herausforderung für unsere Zeit". Grundidee sei, die Wahrnehmung der Wirklichkeit mit der Suche nach Lebens-Sinn zu verbinden. Das sei "Glauben auf dem Boden der Tatsachen" für eine Kirche, deren "Kerngeschäft" Gerechtigkeit heiße.

Bitte um Gastfreundschaft in Privatquartieren

150.000 Menschen würden erwartet. Sie alle brauchten Obdach, in Schulen und in Gruppenquartieren. "Und da ab einem gewissen Alter die Isomatte nicht mehr schmerzfrei zu überstehen ist, bitten wir herzlich um Gastfreundschaft auch in Gestalt von Privatquartieren", warb die Bischöfin.

Das Motto "Soviel du brauchst" stellt laut Fehrs auch die Frage nach der gerechten Teilhabe an Bildung, Kultur, Gesundheit und Wohnraum. Dies bleibe besonders in Hamburg eine gemeinsame Aufgabe für Wirtschaft, Politik und Kirchen. "Es muss uns gemeinsam gelingen, dass möglichst wenig auf der Strecke bleiben", appellierte die Bischöfin: "Dass eigentlich jeder und jede in unserer Stadt mit dem Gefühl am Morgen aufsteht, bis zum Lebensabend gebraucht und gewollt zu sein."

Fehrs: "Die Sprache des Herzens wieder üben"

Es sei eine lebenswichtige Übung für eine humane Gesellschaft, davon zu reden, was heilig ist. Dazu brauche es Religion und den interreligiösen Dialog, sagte Fehrs: "Dass wir berührbar bleiben für das wirklich Wertvolle. Dass wir die Sprache des Herzens wieder üben." Ein aktuelles Beispiel sei der jetzt abgeschlossene Staatsvertrag mit den muslimischen und alevitischen Gemeinschaften. "Er stellt einen wichtigen Fortschritt dar, ist Anerkennung einer Situation, wie wir sie längst haben. Zugleich fordert er uns alle miteinander heraus."

Unverzichtbar bleibe die ernsthafte Auseinandersetzung damit, dass der "Gedanke von einem Weltethos" auch Gegner habe. "Religiöse Inhalte werden immer skeptischer angesehen, ja aggressiv attackiert". Es gebe Internetforen, "die vor Intoleranz nur so beben". Darin liege eine mindestens verbale Gewaltbereitschaft, die jegliche Grundlagen der Demokratie entwerte. Alle miteinander müssten sich "ein Herz und in Sprache fassen, dass und wie teuer sie uns ist, die Demokratie", sagte Fehrs.

 

Weitere Informationen zum Kirchentag:

- Hartz-IV-Empfänger, die den 34. Deutschen Evangelischen Kirchentag besuchen wollen, erhalten eine geförderte Eintrittskarte für 24 Euro. Ohne Ermäßigung kostet die Teilnahme 89 Euro, für Jugendliche bis 25 Jahre 49 Euro. Familien zahlen 138 Euro. 

- Ab sofort können sich Interessierte für den Kirchentag anmelden. Dazu ist ein zwölfseitiges Faltblatt erschienen, das mit einer Auflage von 500.000 Exemplaren verbreitet wird. 

Anmeldungen im Internet sind unter <link http: www.kirchentag.de sofortanmelden>www.kirchentag.de/sofortanmelden oder über das Portal "Mein Kirchentag" möglich. Interessierte können sich unter der Servicenummer 040/430 931-100 oder per Mail an <link>service@kirchentag.de über offene Fragen informieren.

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