Filmreihe Bilder der Einsamkeit: „Das Schweigen ist gebrochen - und jetzt?“

Bischöfin Kirsten Fehrs beim Podiumsgespräch „Konsequenzen aus den Missbrauchsdebatten“

Bischöfin Kirsten Fehrs beim Podiumsgespräch „Konsequenzen aus den Missbrauchsdebatten“
Bischöfin Kirsten Fehrs beim Podiumsgespräch „Konsequenzen aus den Missbrauchsdebatten“© DEKT / Kathrin Erbe

02. Mai 2013 von Susanne Gerbsch

Hamburg. Bischöfin Kirsten Fehrs hat heute (2. Mai) während des 34. Deutschen Evangelischen Kirchentages am Podiumsgespräch „Konsequenzen aus den Missbrauchsdebatten“ teilgenommen.

Im Rahmen der Filmreihe „Bilder der Einsamkeit“ wurde im Hamburger Abaton-Kino der Film von Christoph Röhl „Und wir sind nicht die Einzigen“ gezeigt. Der Film beleuchtet die Fälle sexuellen Missbrauchs an der Odenwaldschule und die Auseinandersetzung damit bis zum Jahr 2011. Im Anschluss an das Filmgespräch mit Christoph Röhl setzten sich Kirsten Fehrs (Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck), Anselm Kohn (Initiative Missbrauch in Ahrensburg, Hamburg) und Johannes-Wilhelm Rörig (Unabhängiger Beauftragter für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Berlin) mit der Frage „Das Schweigen ist gebrochen – und jetzt?“ auseinander. Das Podium wurde von Dr. Christine Bergmann, Bundesministerin a.D., moderiert.

Bischöfin Fehrs erklärte: „Der Filmtitel „Wir sind nicht die Einzigen“ bringt es auf den Punkt: Das, was wir aus diesem Film lernen können über die Mechanismen, unter denen Missbrauch als Machtmissbrauch jahre- und jahrzehntelang unaufgedeckt geschehen konnte, kennen wir aus heutiger Sicht auch aus unserer Institution. Das Reflexhafte, dass Menschen zuerst sagen, es kann nicht sein, was nicht sein darf, kennen wir nicht nur aus Ahrensburg. Umso wichtiger ist, dass wir nicht nur die Täterstrategien kennenlernen, sondern uns auch mit diesen Reaktionsmustern auseinandersetzen. Nur so fühlen sich Betroffene ermutigt, sich zu trauen, die sexuelle Gewalt, die ihnen angetan wurde, öffentlich zu machen. Und nur so können wir wirksam Prävention betreiben.“

Dr. Alke Arns (32) hat im April ihre Tätigkeit als Leiterin der Projektstelle Prävention der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) aufgenommen. Die promovierte Kriminologin soll in Verbindung mit den Kirchenkreisen und kirchlichen Einrichtungen dafür sorgen, dass bestehende Maßnahmen vernetzt und grundsätzliche Vorkehrungen und Strukturen gegen sexualisierte Gewalt geschaffen werden. Zuletzt war Dr. Alke Arns bei der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) im Projekt „Prävention, Intervention und Hilfe bei Verletzung der sexuellen Selbstbestimmung“ in Hannover tätig.

Derweil ist das so genannte Lotsenprogramm für Missbrauchsopfer in der Nordkirche bereits angelaufen. Betroffene können sich von Lotsinnen und Lotsen aus verschiedenen Bereichen der Opferhilfe beraten lassen. Auf Wunsch begleiten die Lotsen auch das Gespräch mit der so genannten „Kommission Unterstützungsleistungen“, um eine angemessene Anerkennung und individuelle Unterstützungsleistung gemeinsam mit den Betroffenen zu vereinbaren.

Kontakte und Informationen unter <link http: www.aufarbeitung.nordkirche.de link-extern>www.aufarbeitung.nordkirche.de

Bischöfin Fehrs begrüßte die neue Leiterin der Projektstelle Prävention: „Ich freue mich sehr, dass wir mit Frau Dr. Alke Arns nicht nur eine ausgewiesene Expertin auf dem Gebiet der Prävention sexueller Gewalt in Institutionen gewinnen konnten, sondern vor allem auch eine engagierte Beraterin und Ansprechpartnerin auf dem Gebiet der Aufarbeitung für die Betroffenen.“

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