Bischof fordert Verzicht auf frühes Weihnachtsgebäck
22. September 2014
Schleswig. Weihnachts-Naschereien schon im September? Das nervt die meisten Deutschen, hat eine Online-Umfrage ergeben. Bischof Magaard regt deshalb an, erst zum Advent zu Lebkuchen und Marzipanherzen zu greifen.
Der Schleswiger Bischof Gothart Magaard hat an die Konsumenten appelliert, das weihnachtliche Warenangebot wie Lebkuchen und Dominosteine noch nicht zu kaufen. "Wir Konsumenten haben mit unserem Kaufverhalten einen Einfluss auf die Waren in den Regalen der Supermärkte", sagte Magaard. "Wenn viele das tun, wird sich der Handel darauf einstellen und die Ware zur rechten Zeit anbieten." Damit reagierte Magaard auf eine aktuelle Umfrage, nach der drei Monate vor Heiligabend die meisten Bürger das frühe weihnachtliche Angebot nervt.
Marzipanbrote und Weihnachtsmänner haben nach Ansicht des evangelischen Theologen noch nichts in den Geschäften zu suchen. Magaard: "Wir leben in einem jahreszeitlichen Rhythmus, der auch durch das Kirchenjahr geprägt wird." Derzeit fahren die Landwirte noch ihre Ernte ein. Bald sei es Zeit, Erntedank zu feiern, so der Bischof. Im dunklen November richten Christen ihren Blick auf Tod und Trauer. Am ersten Advent mit Beginn des neuen Kirchenjahres freuen sich die Menschen dann auf Weihnachten und die Geburt Jesu. Dann sei auch die Zeit gekommen, "diese Vorfreude besinnlich und süß zu begehen".
Weihnachtsgebäck schon im September? Das nervt!
Der Online-Umfrage zufolge wünscht sich fast jeder dritte Befragte ein Verbot für Lebkuchen und Glühwein in den Läden vor einem bestimmten Stichtag im Jahr. 31 Prozent befürworten sogar eine gesetzliche Regelung. 59 Prozent sind gegen ein Verbot. Eine deutliche Mehrheit von fast zwei Dritteln (63 Prozent) erklärte sich genervt von Festtagsgebäck und -naschereien schon im September. Fast jedem Zweiten (47 Prozent) verderben frühe Weihnachtsangebote die Vorfreude auf das Fest. Das Meinungsforschungsinstitut YouGov (Köln) befragte per Internet über 1.000 Teilnehmer.