Bischof Magaard wirbt für mehr Zivilcourage
22. März 2019
Der 22. März ist der Tag der Kriminalitätsopfer, der jedes Jahr vom Opferschutzverein Weisser Ring begangen wird. Unter anderem Bischof Gothart Magaard hob in der zentralen Landesveranstaltung in Schleswig die Wichtigkeit der Zivilcourage in der Gesellschaft hervor.
Geehrt wurde an diesem Tag das Engagement eines Mannes, der in besonderem Maße Zivilcourage gezeigt hat: Jürgen Zilz aus Köln. Er war im Mai 2018 in einem Zug der Deutschen Bahn bei der Einfahrt in den Flensburger Bahnhof einer Polizistin zu Hilfe geeilt, als diese von einem Fremden mit einem Messer angegriffen wurde. Dabei wurde er selbst schwer verletzt und konnte daraufhin lange Zeit nicht mehr arbeiten.
Unter anderem Bischof Gothart Magaard und Landespolizeidirektor Michael Wilksen hoben in der anschließenden Podiumsdiskussion die Bedeutung der Zivilcourage hervor.
Glaube befähigt uns zur Sensibilität für die Situation anderer Menschen
„Zivilcourage ist zwar keine genuin christliche Tugend, aber unser Glaube befähigt uns zur Sensibilität für die Situation anderer Menschen, zu Verantwortungsbewusstsein und dann auch entsprechendem Handeln“, erklärte der Bischof vorab. „Hinsehen, Hilfe holen, Menschen nicht allein zu lassen braucht nicht nur offene Augen, es braucht genauso ein offenes, mutiges Herz.“ Er betonte aber auch: „Wenn wir für Zivilcourage in unserer Gesellschaft werben, ist damit allerdings nicht falsch verstandenes Heldentum gemeint“, so Magaard. „Im Internet kann man sich darüber informieren, wie man Zivilcourage beweisen und für andere Menschen einsetzen kann, ohne sich selbst zu gefährden.“ Auch Manuela Söller-Winkler, Landesvorsitzende des Weissen Rings, hob hervor: „Zivilcourage bedeutet, aufeinander acht zu geben und füreinander einzustehen." Das beginne bereits im vermeintlich Kleinen, Unspektakulären. "Zivilcourage stärkt den Zusammenhalt in der Gesellschaft und ist in heutiger Zeit wichtiger denn je“, so die Landesvorsitzende.
Bischof Magaard: Die Arbeit des Weissen Rings ist sehr unterstützenswert
Dass die Arbeit des Weissen Rings gerade für die Opfer von Kriminalität besonders wichtig ist, sagte der Bischof. „Die Helferinnen und Helfer des Weißen Ringes kümmern sich oft jahrelang um die Opfer von Straftaten, leisten persönliche Betreuung, menschlichen Beistand oder informieren über Rechte“, so Magaard. „Als Kirche diesen Dienst, der ja im Wesentlichen ehrenamtlich geleistet wird, zu unterstützen, ist mir daher ein wichtiges Anliegen.“