Landessynodale feierten Abendmahlsgottesdienst

Bischof v. Maltzahn: Gott im eigenen Leben suchen und so lebendig bleiben

Bischof Dr. Andreas von Maltzahn
Bischof Dr. Andreas von Maltzahn© Marcelo Hernandez / Nordkirche
Für eine verstärkte Offenheit für Menschen mit säkularer Lebenshaltung plädierte Bischof Dr. Andreas von Maltzahn am 17. November im Synodengottesdienst in der St.-Lorenz-Kirche
Für eine verstärkte Offenheit für Menschen mit säkularer Lebenshaltung plädierte Bischof Dr. Andreas von Maltzahn am 17. November im Synodengottesdienst in der St.-Lorenz-Kirche

17. November 2017 von Christian Meyer

Lübeck-Travemünde. „Nach Gott existentiell zu fragen – auf jeder Lebensstufe neu – ist geradezu ein Lebenselixier, genau das, was uns lebendig bleiben lässt!“ Diese Überzeugung vertrat der Schweriner Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern, heute Abend (17. November) in seiner Predigt vor den 156 Landessynodalen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) in Travemünde. Zum traditionellen Synodengottesdienst waren diese am Abend in der St.-Lorenz-Kirche des Ostseeheilbades zusammen gekommen.

Der Bischof stellte die biblische Aufforderung: „Säet Gerechtigkeit und erntet nach dem Maße der Liebe.Pflüget ein Neues, solange es Zeit ist, den Herrn zu suchen, bis er kommt und Gerechtigkeit über euch regnen lässt!“ (Hosea 10,12) in den Mittelpunkt seiner Predigt. Eingangs erinnerte er daran, dass die Kirche beim Thema Gerechtigkeit deutlich wacher geworden sei: So gingen 3 Prozent der Finanzmittel in die Entwicklungsarbeit, zugleich werde die ökofaire Beschaffung in Gemeinden, Verwaltung oder Diensten und Werken immer selbstverständlicher. Die engagierte Bewegung der Eine-Welt-Läden und die Partnerschaftsarbeit, beispielsweise mit Tansania, stehen ebenfalls dafür.

Paradigmenwechsel in kirchlicher Arbeit

Allerdings geht es in der Bibel „nicht nur um die Verwirklichung innerweltlicher Gerechtigkeit“. Es geht laut Bischof v. Maltzahn, um die „Beziehung zu Gott, um ein Leben vor und mit Gott, das in seinem Sinne ist“. Vor diesem Hintergrund blickte der Bischof auf Umbrüche in der Kirche und plädierte für einen Paradigmenwechsel kirchlicher Arbeit. „Dazu gehört für mich eine verstärkte Offenheit für Menschen mit säkularer Lebenshaltung.“ Zugleich fragte er, ob diese erst „religiös“ werden müssten, um mit Gott verbunden zu sein oder ob sich nicht andere Wege finden lassen.

In seiner Predigt berichtete Dr. v. Maltzahn von Kirchengemeinden, in denen gemeinsam mit Nicht-Christen ein politisches Nachtgebet zum Thema „Armut“ vorbereitet werde. Anderswo „entsteht eine Liturgie für einen Gottesdienst für Menschen auf der Suche – und auf einmal sind da Menschen in unserer Kirche, die wir noch nie gesehen hatten“, so Andreas v. Bischof. Und in einem anderen Ort verbünde sich „ein ganzes Stadtviertel, um etwas zu tun gegen die Nöte vor Ort – und die Leute staunen, welche Fähigkeiten wir als Kirche einzubringen haben“.

Über den eigenen Glauben offen sprechen

Zugleich rief Bischof v. Maltzahn dazu auf, Gott neu zu suchen. Persönlich hieße dies, vorbehaltlos zu fragen, „was uns Angst macht und was uns hoffen lässt, indem wir die alten Bilder von Gott abstreifen, weil es Zeit ist für neue Entdeckungen“. Zugleich sei es wichtig, in den Kirchengemeinden, Diensten und Werken über den Glauben zu sprechen. „Es gibt eine erstaunlich verbreitete, innere Zensur aus Sorge, Menschen könnten mit dem Glaubens-Thema verschreckt werden“, so der Bischof. Dabei könne es so befreiend sein, „wenn wir unverkrampft darüber sprechen, was unser Leben trägt“.

Den abendlichen Synodengottesdienst mit gestaltete Bischof Dr. von Maltzahn gemeinsam mit Mitgliedern der Landessynode, die eine Collage biblischer Texte zum Thema lasen. Für die musikalische Gestaltung sorgten Landeskirchenmusikdirektor Hans-Jürgen Wulf und der Synodenchor unter der Leitung von Kantor Sebastian Schwarze-Wunderlich.

 

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