Schleswig-Holstein

Britta Stender ist erste Blaulicht-Pastorin

Schleswig-Holsteins erste Blaulicht-Pastorin: Britta Stender ist Chefin der Freiwilligen Feuerwehr Elmshorn.
Schleswig-Holsteins erste Blaulicht-Pastorin: Britta Stender ist Chefin der Freiwilligen Feuerwehr Elmshorn.© Thomas Morell/epd

11. Februar 2019 von

Wenn's brennt, ist sie gleich doppelt zur Stelle - mit seelsorgerischem Rat oder dem Feuerwehrschlauch: Pastorin Britta Stender leitet die Freiwillige Feuerwehr Elmshorn.

Ihren Pieper hat sie auch auf der Kanzel dabei: Pastorin Britta Stender aus Elmshorn ist kürzlich landesweit als erste Frau zur Chefin einer großen Feuerwehr gewählt worden.

In der evangelischen Friedenskirchengemeinde verbindet die 53-Jährige ihren Beruf als Seelsorgerin mit dem Ehrenamt als Führerin der Freiwilligen Feuerwehr Elmshorn, die 123 Mitglieder zählt.

Belastende Einsätze

Der Kameradschaftsgeist, die körperliche Arbeit und der Kontakt zu Menschen, die nicht kirchlich aktiv sind, machen die Feuerwehr für Stender so spannend. Auch wenn die Einsätze, zu denen sie ausrücken muss, oft sehr belastend sind.

Feuerwehrfrau durch und durch

Gleich ihr erster Einsatz als Feuerwehrfrau in Elmshorn hat sie geprägt. Es war ein Verkehrsunfall mit einem Toten, und der Vater war bei dem Unfall vor Ort. "Sein Sohn war mit einem Heuanhänger kollidiert", sagt sie. "Das Schreien des Vaters wird mir nie mehr aus dem Kopf gehen." Vor 20 Jahren kam Britta Stender als Pastorin von der Schlei nach Elmshorn und trat auch bald in die Freiwillige Feuerwehr ein. Bereits in Sieseby (Kreis Rendsburg-Eckernförde) war sie seit 1997 in der Dorf-Feuerwehr aktiv.

Atemschutzausrüstung statt Talar

Die Elmshorner Feuerwehr gehört zu den größten Wehren im Kreis Pinneberg. Allein im vergangenen Jahr rückten die Kameraden zu 461 Einsätzen aus. Bei vielen war die Pastorin dabei, tauschte den Talar gegen die Atemschutzausrüstung. Passiert ein Notfall, muss Stender auch mal einen Gottesdienst früher verlassen. Das geht aber nur, wenn einer ihrer vier Kollegen ihre Aufgabe in der Kirche übernehmen kann. Ist die Pastorin allein, bleibt der Pieper im Pastorat.

Elmshorn, Schleswig-Holstein, Luther-Kirche, Foto 2007
1© Uwe Barghaan/Wikipedia/CC

Kontakt mir Kirchenfernen erdet

Bei Kirche und Feuerwehr gebe es viele Überschneidungen, sagt Stender. In beiden Bereichen engagierten sich viele Menschen leidenschaftlich im Ehrenamt. Allerdings: "Kirche kreist mir dabei manchmal zu viel um sich selbst - das ist bei der Feuerwehr viel weniger der Fall." Viele Kameraden hätten eher ein distanziertes Verhältnis zur Kirche. Auch mit ihnen in Kontakt zu bleiben, sei ihr wichtig, "um geerdet und bodenständig zu bleiben".

Frauen erst seit 2002 erlaubt

Weibliche Kameraden sind bei der Elmshorner Feuerwehr erst seit 2002 zugelassen, zwölf aktive Frauen gibt es heute. Neun Lösch- und Räumfahrzeuge sind auf zwei Wachen verteilt. Als neue Wehrführerin geht es Stender nicht nur darum, die Anschaffung neuer Geräte wie aktuell eine Drehleiter bei der Stadt durchzusetzen. Sie will ein Konzept dafür entwickeln, wie die Wehr auf zukünftige Herausforderungen reagieren kann, etwa bei Unfällen mit Elektroautos.

Mit dem Trauma umgehen

Außerdem will sie künftig ihren Kameraden noch mehr beim Bewältigen belastender Eindrücke helfen. Oft helfe es, gemeinsam über die Einsätze zu reden, bei denen Menschen in Gefahr waren. Stender hat für sich noch ein weiteres Rezept: "Ich muss dann mit dem Hund raus. Das hilft mir, den Kopf zu sortieren und auf andere Gedanken zu kommen."

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