Bundesweiter Kirchentags-Sonntag am 3. Februar
01. Februar 2013
Hamburg. Bundesweit laden die evangelischen Kirchengemeinden an diesem Sonntag (3. Februar) zum "Kirchentags-Sonntag" ein. Damit soll auf den 34. Deutschen Evangelischen Kirchentag eingestimmt werden, der vom 1. bis 5. Mai unter dem Motto "Soviel du brauchst" in Hamburg stattfindet. Ein zentraler Gottesdienst findet um 10 Uhr in der Hamburger Hauptkirche St. Jacobi statt. Die Predigt hält der Hamburger Pastor Ekkehard Maase, regionaler Beauftragter für das Christenteffen. Im Interview beantwortet er Fragen rund um den Kirchentags-Sonntag.
Seit wann und warum gibt es einen Kirchentags-Sonntag?
Ekkehard Maase: Seit es den Deutschen Evangelischen Kirchentag gibt, haben Kirchengemeinden die Losung und die aktuellen Themen in ihre Gottesdienste aufgenommen. Diese Bewegung und auch die Frage nach Informationen und Arbeitshilfen dazu wurden immer stärker, so dass 2007 ein offizieller Kirchentags-Sonntag ins Leben gerufen wurde.
Ist der Kirchentags-Sonntag – überhaupt der ganze Kirchentag – nicht eine reine Hamburg-Veranstaltung?
Ganz eindeutig nicht! Gastgeberin für den Kirchentag ist die Nordkirche, die hier zum allerersten Mal in ihrer jungen Geschichte zu einem großen Glaubensfest einlädt. Dazu werden Menschen aus dem ganzen Bundesgebiet und der weiten Welt in Norddeutschland erwartet. Natürlich müssen für die Durchführung bestimmte Rahmenbedingungen erfüllt werden. Und dafür eignet sich Hamburg nun mal am besten. Wo sonst sollte ein Kirchentag mit mehr als 100 000 erwarteten Dauerteilnehmenden und voraussichtlich 2000 Veranstaltungen im Bereich der Nordkirche stattfinden? Ganz gewiss aber wird der 34. Evangelische Kirchentag ein unverwechselbares norddeutsches Profil haben.
Beim Kirchentag gibt es Bibeltexte auch auf Plattdeutsch, in Leichter Sprache und in einer speziellen Kirchentagsübersetzung. Warum ist das so und schlägt sich das auch in den Gottesdiensten zum Kirchentags-Sonntag nieder?
Uns ist es wichtig, dass die Menschen das Wort Gottes verstehen. Das ist unser schönes Erbe aus der Reformation. Und so arbeiten wir mit verschiedenen Übersetzungen beim Kirchentags-Sonntag und auch beim Kirchentag selbst. Sowohl die Leichte Sprache als auch das Plattdeutsche werden häufig zu hören sein.
Warum gibt es denn Gottesdienste in Wilster und in Rampe? Da kommen doch viel zu wenig Menschen hin.
Wie ich schon sagte: Gastgeberin des Kirchentages ist die gesamte Nordkirche. Dazu gehören Stadt und Land, Ost und West. Und es macht Sinn, einen plattdeutschen Gottesdienst dort zu halten, wo viel Platt gesprochen wird, und einen Gottesdienst in Leichter Sprache in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung.
Finden sich in den Gottesdiensten auch Themen des Kirchentages wieder?
Bei der Losung "Soviel du brauchst" drängt sich natürlich die Frage nach der Verteilungsgerechtigkeit auf. Das wird beim Kirchentags-Sonntag Thema sein und im Mai in ganz großem Maßstab.
Der Kirchentag bekommt eine ganze Menge Zuschüsse. Warum gibt es dann eigentlich eine extra Kollekte dafür?
Wir wollen nicht nur über eine gerechte Teilhabe reden, sondern wollen Menschen, die von der Grundsicherung leben, eine Teilnahme am Kirchentag ermöglichen, ohne dass sie den vollen Eintrittspreis bezahlen müssen. Diese und ähnliche Maßnahmen werden aus der Kollekte des Kirchentags-Sonntags finanziert.
Haben Sie beim Kirchentags-Sonntag eigentlich auch an die Ökumene gedacht?
Am 3. Februar ist auch der Ansgar-Tag, den viele Gemeinden in ökumenischer Gemeinschaft begehen. Darauf sind wir auch bei unserer Arbeitshilfe zum Kirchentags-Sonntag eingegangen. Natürlich wird Ökumene auch auf dem Kirchentag selbst spürbar werden, denn wir haben ihn in ökumenischer Weite vorbereitet und wollen ihn auch so feiern.