Nie eine Praxis von innen gesehen:

Caritas-Zahnmobil betreut immer mehr Kinder

© nautilus shell studios, iStockphoto

22. Juni 2012 von Simone Viere

Hamburg. Die rollende Zahnarztpraxis des katholischen Caritas-Verbandes in Hamburg hat im vergangenen Jahr 2.096 Kinder betreut. 2010 waren es 1.965 kleine Patienten, die auf den Straßen und in sozialen Brennpunkten aufgesucht wurden, bilanzierte die Caritas in Hamburg.

Der Zustand der Kinderzähne sei kontinuierlich schlechter geworden: Zwölf Prozent der Kinder hat noch nie eine Zahnarztpraxis von innen gesehen - 2010 waren dies lediglich neun Prozent. Der für rund 160.000 Euro zur Praxis umgebaute Kleinbus war Anfang März 2008 auf Tour gegangen. Unterstützt wird das Projekt vom Deutschen Hilfswerk, dem Hamburger Spendenparlament und dem US-Unternehmen "Colgate-Palmolive".

Ein Grund für schlechte Kinderzähne können psychosoziale Probleme sein 

Bei der Präventionsarbeit mit Kindern werde immer deutlicher, dass sich hinter den schlecht gepflegten Zähnen häufig psychosoziale Probleme verbergen, sagte Caritas-Projektleiter Michael Hansen. Die Kinder sind oft sich selbst überlassen, ihre Eltern haben keine Zeit für sie, sind überfordert und haben eine Fülle eigener Sorgen. Knapp zehn Prozent der Kinder putzen sich die Zähne nicht täglich, gut 74 Prozent nur einmal am Tag. "Den Kindern fehlt Aufmerksamkeit, Zuwendung, gesunde Ernährung und eben auch die Körper- und Zahnpflege", sagte Hansen. Sie sei vielen Eltern nicht wichtig und werde daher auch den Kindern vorenthalten.

Zahnmobil zeigt richtige Zahnpflege

Das Zahnmobil fährt an zwei Tagen pro Woche schwerpunktmäßig Kindergärten und Mittagstische in sozialen Brennpunkten an. 2011 waren es insgesamt 90 Einrichtungen. An Bord des Zahnmobils sind ein Fahrer sowie eine zahnmedizinische Fachangestellte, die den Kindern richtige Zahnpflege vermittelt und sie zum häufigeren Putzen anregt. In den Kitas wird verstärkt darauf geachtet, dass die Kinder in der Betreuungszeit ihre Zähne pflegen und nach den Mahlzeiten putzen. "Das Zahnmobil hat dazu beigetragen, dass die Zahnpflege wieder zum Tagesprogramm der Erzieher gehört", sagte Hansen.

Zahnbehandlung für Bedürftige

An zwei weiteren Tagen pro Woche werden bedürftige Menschen auf dem Zahnmobil behandelt. Neben Obdachlosen wird das Zahnmobil von immer mehr Menschen in Anspruch genommen, die keine Krankenversicherung besitzen oder sich die Praxisgebühr nicht mehr leisten können. Mittlerweile ist nur noch jeder dritte Zahnmobil-Patient krankenversichert, 2010 war es immerhin noch die Hälfte der Patienten. Gleichzeitig stieg die Zahl der Patienten mit einem Migrationshintergrund von 49,6 auf 57,7 Prozent. Das Durchschnittsalter der Patienten sinkt weiter. 2011 lag es bei 42,5 Jahren, im Vorjahr bei 43,1 Jahren. 

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