Deichtorhallen öffnen nach Schönheitskur wieder
13. Januar 2015
Hamburg. Ende März ist es soweit: Die Deichtorhallen öffnen nach der Sanierung wieder, und zwar mit einem Blick auf Picasso. Auf eine beliebte Attraktion müssen die Besucher aber verzichten.
Mit einer Picasso-Ausstellung wollen die Hamburger Deichtorhallen am 31. März ihre sanierte "Halle für aktuelle Kunst" wiedereröffnen. Die nördliche der beiden Hallen wird derzeit für 16 Millionen Euro umgebaut, zwei Millionen Euro mehr als geplant. Die Eröffnung musste um fünf Monate verschoben werden. "Picasso in der Kunst der Gegenwart" zeigt allerdings keine Picasso-Werke. Zu sehen sind 180 Werke von 80 internationalen Künstlern, die sich auf unterschiedliche Weise mit Picasso auseinandergesetzt haben. Vertreten sind unter anderem Paul Klee, Roy Lichtenstein und Georg Baselitz.
Die beiden 1911 und 1914 eröffneten Hallen südlich des Hauptbahnhofs wurden als Markthallen genutzt, ehe sie 1989 von der Körber-Stiftung zu Ausstellungshallen umgebaut wurden. Mitte 2013 begann die Sanierung der nördlichen Halle, weil die Stahlkonstruktion rostete und Regenwasser in das Haus eindrang. Die Besucher erwartet künftig an der Westseite ein neues Foyer, ein Bistro und zwei Ateliers für kulturelle Bildung. Von der Ausweitung der Hafencity und neuen Läden an der benachbarten Bahnstrecke erwarten die Deichtorhallen eine weitere Belebung des Quartiers. Auf eine beliebte Attraktion müssen die Besucher allerdings verzichten: Der Fesselballon vor den Deichtorhallen wird nicht wieder aufgebaut.
Junge Besucher im Museum
Mit rund 125.000 Besuchern in 2014 zeigte sich Intendant Dirk Luckow angesichts der Baumaßnahmen sehr zufrieden. Mit 41 Jahren sei das Durchschnittsalter für ein Museum sehr niedrig. Jeder sechste Besucher komme aus dem Ausland. Der Etat von 4,5 Millionen Euro werde zu rund 40 Prozent von der Kulturbehörde finanziert, ergänzte der kaufmännische Direktor Bert Antonius Kaufmann. Für den größten Teil der Finanzierung sorgten Stiftungen, Sponsoren, Zuschüsse und wirtschaftliche Aktivitäten.
Im südlichen "Haus der Photographie" wird am 22. Januar die Fotoausstellung "Gute Aussichten" eröffnet. Bis zum 8. März sind hier rund 300 Motive von acht jungen deutschen Foto-Künstlern zu sehen, die sich bei einem Wettbewerb qualifiziert hatten. Es folgt am 31. März die europäische Fotoausstellung "The New Social", die sich mit gesellschaftspolitischem Engagement in der globalen, post-industriellen Gesellschaft beschäftigt.
"Selbstjustiz durch Fehleinkäufe"
Die Außenstelle "Falckenberg-Sammlung" in Hamburg-Harburg eröffnet die diesjährige Saison mit einer Ausstellung, die vom 1. März bis 25. Mai Neuerwerbungen des Sammlers und Unternehmers Harald Falckenberg zeigt. Titel der Ausstellung ist "Selbstjustiz durch Fehleinkäufe".