Demenz-Kampagne "Konfetti im Kopf" startet in Hamburg
24. Mai 2013
Hamburg. Mit der Kernaussage "Demenz kennt nicht nur traurige Momente" ist am Freitag in Hamburg die Kampagne "Konfetti im Kopf" gestartet: Zehn Tage lang finden in allen Hamburger Bezirken Aktionen und Vorträge zum Thema Demenz statt. Zentrum der Kampagne ist eine Freiluft-Ausstellung neben der City-Kirche St. Petri (Mönckebergstraße) mit offener Werkstatt und Café. Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks eröffnete die Ausstellung in einem großen Zelt hinter der Hauptkirche.
"Eine Demenz stellt Betroffene wie auch ihre Familien und Freunde vor besondere Herausforderungen", sagte Prüfer-Storcks. "Das Zusammenleben kann aber gut gelingen, wenn vor allem die Gesunden etwas über die Krankheit wissen und keine falschen Hemmungen im täglichen Umgang haben." Die Aktionstage sollen über Demenz informieren und einen Perspektivwechsel bringen. Die Ausstellung richtet sich an gesunde Menschen ebenso wie an Demenzkranke und Angehörige.
Über 150 Institutionen, die sich mit der Pflege Demenzkranker befassen, nehmen teil: In allen Hamburger Bezirken ist eine mobile Kleinkunstbühne unterwegs. Zusätzlich gibt es feste Infobörsen mit Präsentationen und Aufführungen. Angebote wie die Begegnung mit einem Therapieschwein, ein Leseabend auf dem Segelschiff "Mare Frisium" und Filmabende im Metropolis-Kino sollen auf unterhaltsame Weise auf die Krankheit aufmerksam machen. "Irgendwann im Leben geht das Thema jeden von uns an", sagt Hauptinitiator und Fotograf Michael Hagedorn.
"Irgendwann im Leben geht das Thema jeden von uns an"
Hagedorn begleitet seit acht Jahren Demenzkranke mit der Kamera. "Ich habe gelernt, dass Demenz sehr viele Facetten hat - nicht nur negative." Er wolle mit der Ausstellung und den Aktionstagen nachhaltig etwas verändern. "Wir wollen kommunizieren, vernetzen, neue Dinge anregen", sagt der Hamburger.
Hinter St. Petri stehen sechs Themeninseln, die aus Hagedorns Fotografien gestaltet sind. Sie bieten Raum für spielerische Aktionen zu Aspekten wie "Familienbande", "Loslassen" und "Farbe". Besucher können beispielsweise auf einem Zettel notieren, was sie "loslassen" möchten und dies an einem Heliumballon in die Luft steigen lassen.