Demokratiebündnis Vorpommern erhält Stelling-Preis
19. Juni 2013
Schwerin. Das Aktionsbündnis "Vorpommern: weltoffen, demokratisch, bunt!" ist am Dienstag in Schwerin mit dem mit 2.000 Euro dotierten Johann-Stelling-Preis der SPD-Landtagsfraktion geehrt worden. Das Bündnis habe im Sommer letzten Jahres "Großartiges geleistet im Kampf gegen den Rechtsextremismus", sagte Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) in seiner Laudatio.
Das Aktionsbündnis war entstanden aus Protest gegen das in der Region Pasewalk geplante "Pressefest" des Verlags der neonazistischen Postille "Deutsche Stimme".
Getragen wird das Bündnis von Einwohnern der Region, Vereinen, Kirchen, Gewerkschaften, Unternehmen und den demokratischen Parteien in Vorpommern. Unter anderem war im August vorigen Jahres eine Menschenkette mit 2.000 Teilnehmern und ein "Demokratiefest" organisiert worden.
Bischof von Maltzahn: Unsere Gesellschaft darf niemanden abschreiben
Die Stelling-Preisträger verteidigten mit ihrem Einsatz auch "das Recht, anders zu sein", sagte der Schweriner Bischof Andreas von Maltzahn in seinem Festvortrag. Es gehe auch um die Gestaltung einer Gesellschaft, die "Menschen nicht abschreibt, die gestrandet sind" und Aufgaben auch für jene findet, "über die der Arbeitsmarkt schon lange hinweggegangen ist". So könne Solidarität wachsen und damit falscher "Kameradschaft" der Nährboden entzogen werden.
Ehrenpreise für weitere Nominierte
Außer dem Bündnis waren auch die Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin und der Kulturverein "Rothener Hof e.V." für den Johannes-Stelling-Preis nominiert worden. Sie erhielten für ihre engagierte Arbeit jeweils einen Ehrenpreis. Mit der Auszeichnung erinnert die SPD an den Sozialdemokraten Johann Stelling, der von 1921 bis 1924 Ministerpräsident des Freistaates Mecklenburg-Schwerin war. In der Nacht vom 21. zum 22. Juni 1933 war er in Berlin von Nationalsozialisten ermordet worden.