Den gemeinsamen Glaubensschatz wiederentdecken
02. Juli 2017
Lutheraner und Katholiken sollen die Denkanstöße der Reformation im Jubiläumsjahr nutzen - dazu rief Nordkirchen-Landesbischof Gerhard Ulrich auf. „Gemeinsam wollen wir geschwisterlich bedenken, wieviel wir mittlerweile als gemeinsamen Glaubensschatz wiederentdeckt haben“, sagte Ulrich im Rahmen eines regionalen Gemeindefestes des Pfarramtes Garz mit auf Rügen.
Alle Kirchen seien von der Reformation „berührt, ja kräftig durchgeschüttelt worden, durch sie hindurchgegangen und verändert worden“ und hätten sich seither „immer wieder reformiert“, betonte der Landesbischof. „So verstehe ich die Katholiken, denen ich in meiner Arbeit begegne, als reformierte Katholiken, von denen wir Reformatorischen durchaus etwas lernen können – und umgekehrt.“
Ulrich: Kirchen als „Provinzen der einen Weltchristenheit“ verstehen
Dennoch liege die Zukunft der Kirche Jesu Christi nicht darin, „dass sich alle Konfessionen einander angleichen, alles zurechtgestutzt wird, bis ein kleinster gemeinsamer Nenner herauskommt“, fügte Ulrich hinzu. „Aber ich glaube, die Zukunft des Christentums hängt ganz entscheidend damit zusammen, dass jede Kirche lernt, sich als eine Provinz der einen Weltchristenheit zu verstehen.“
Gemeinsam das Reformationsjubiläum feiern
2016 hatten die Bischöfin und die Bischöfe der Nordkirche und des Erzbistums Hamburg vereinbart, gemeinsam an die Reformation vor 500 Jahren zu erinnern. Dazu unter anderem laden am 16. September der Pommersche Evangelische Kirchenkreis, das Erzbistum Berlin und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Mecklenburg-Vorpommern zum 3. Ökumenischen Kirchentag Vorpommern nach Greifswald ein.