200. Todestag Matthias Claudius

Denkmal enthüllt: In Hamburg geht jetzt der Mond auf

Dieses Denkmal ehrt den Dichter Matthias Claudius
Dieses Denkmal ehrt den Dichter Matthias Claudius© Stephan Wallocha / epd-bild

25. Januar 2015 von Timo Teggatz

Hamburg/Reinfeld. Mit zwei Veranstaltungen ist der Dichter Matthias Claudius geehrt worden: Im schleswig-holsteinischen Reinfeld wurde das Claudius-Jahr eröffnet, in Hamburg ist ein Denkmal enthüllt worden. Es nimmt symbolisch Bezug auf Claudius' berühmtestes Gedicht.

Ein neues Denkmal in Hamburg zeigt den Dichter Matthias Claudius (1740-1815), wie er den Mond aufgehen sieht. Mit einem Festgottesdienst wurde das fünf Meter breite Bronze-Relief auf dem historischen Friedhof in Wandsbek am Sonntag eingeweiht. Es zeigt den Dichter unter einem Sternenhimmel mit einem Mond, der - wie in seinem berühmten "Abendlied" - nur halb zu sehen ist. Anlass ist der 200. Todestag des Dichters am 21. Januar 1815.

Geschaffen wurde die 2,50 Meter hohe Skulptur vom Bildhauer Waldemar Otto (85) aus Worpswede (bei Bremen). Von ihm stammt unter anderem auch das Heinrich-Heine-Denkmal auf dem Hamburger Rathausplatz.

Stiftung übernimmt Kosten

Das Kunstwerk nimmt Bezug auf Claudius' bekanntestes Gedicht "Der Mond ist aufgegangen": Der Dichter steht unter einem Sternenhimmel, wie er sich an seinem Geburtstag am 15. August 1740 gezeigt hat. Am Sockel sind die sieben Strophen des Gedichts zu lesen. Die Kosten von 125.000 Euro wurden zu einem Großteil von der Hamburger Agnes Gräfe Stiftung aufgebracht.

Claudius' Themen wie Toleranz, Religion und das Miteinander der Kulturen seien auch heute aktuell, sagte Pastor Richard Hölck in seiner Predigt. Claudius sei als gläubiger Lutheraner geprägt von religiöser Weite und einer Toleranz, die allerdings nie die Liebe zu den Menschen außer acht lassen darf. Sein neuer Ton in der damaligen Literatur sei einfach, klar und getragen von einer tiefen Liebe zum Leben gewesen.

Claudius besteche durch die Vielfalt der von ihm behandelten Themen, ergänzte Wandsbeks Bezirksbürgermeister Thomas Ritzenhoff (SPD). So habe Claudius auch den afrikanischen Sklavenhandel seines Geldgebers Heinrich Carl Schimmelmann kritisiert. Heute würde man ihn einen "Blogger" nennen.

Von den Dramen des Alltags

Ebenfalls am Sonntag wurde in Claudius' Geburtsort Reinfeld (bei Lübeck) das Matthias-Claudius-Jahr eröffnet. Claudius habe der deutschen Sprache "wunderbare Gedichte " geschenkt, sagte der Schleswiger Bischof Gothart Magaard in seiner Predigt. "Was er dabei zu Papier brachte, das ist so schön, dass wir diese Worte nach 200 Jahren immer noch lieben, sie gerne singen und weitersagen." Claudius habe stets Distanz zur großen Weltbühne gehalten und sich stattdessen den Dramen des Alltags in Haus und Familie gewidmet.

Im Sommer steht am 15. August mit dem 275. Geburtstag ein weiteres Claudius-Jubiläum an. "Wandsbeck", wie es damals noch hieß, war für viele Jahre Claudius' Lebensmittelpunkt. Hier erschien auch sein "Wandsbecker Bote", der seinerzeit immerhin 400 Leser hatte und für den nahezu alle Geistesgrößen seiner Zeit schrieben. Zu dieser Zeit war "Wandsbeck" Teil des Dänischen Königreichs. Später wurde der Ort preußisch und erst 1937 ein Stadtteil von Hamburg.

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