Gerhard Ulrich: Erster Landesbischof der Nordkirche

Der Schweriner Dom - geistlicher Mittelpunkt der Nordkirche

Der Schweriner Dom St. Marien und St. Johannis
Der Schweriner Dom St. Marien und St. Johannis© Wolfgang Pittkowski / Nordkirche

25. August 2013 von Doreen Gliemann

Schwerin. Mit der Amtseinführung von Landesbischof Gerhard Ulrich ist Schwerin nun auch offiziell geistliches Zentrum der Nordkirche. Der "Schweriner Dom St. Marien und St. Johannis" ist das einzige mittelalterliche Gebäude der Landeshauptstadt. Mit knapp über 117 Metern hat der Dom den höchsten Kirchturm Ostdeutschlands.

Dom zu Schwerin

Heinrich der Löwe legte 1171 den Grundstein zum Dom, dessen Ursprungsbau offenbar bereits im gleichen Jahr fertig wurde. Gemeinsam mit dem Lübecker, Ratzeburger und Braunschweiger Dom zählt der Schweriner daher zu den vier "Löwen-Domen", vor denen heute eine exotische Raubkatze wacht. 

Im Mittelalter war Schwerin ein bedeutender Wallfahrtsort im Norden, seit Graf Heinrich von Schwerin 1222 von einem Kreuzzug eine wertvolle Reliquie mitgebracht hatte. In einem Jaspis-Stein soll ein Blutstropfen Jesu Christi eingeschlossen gewesen sein. 

Mit der Reformation endete in Schwerin 1533 auch vorerst die Tradition als Bischofsstadt. Ähnlich wie in Lübeck und Hamburg hatten die evangelischen Christen in Mecklenburg über Jahrhunderte hinweg keine Bischöfe. In Schwerin wurde das höchste geistliche Amt vom Landesherrn wahrgenommen. Erstmals 1921 zog mit Heinrich Behm ein evangelischer Bischof in den Schweriner Dom. 

Der Schweriner Dom könnte Deutschlands einziger evangelischer Dom mit zwei Bischöfen werden, denn auch Andreas von Maltzahn residiert als Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern in Schwerin. Doch die Entscheidung über seine Predigtstätte ist noch offen. 

Die Nordkirche

Die Nordkirche ist mit 2,231 Millionen Mitgliedern die fünftgrößte Landeskirche in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Sie wurde Pfingsten 2012 als Zusammenschluss der Nordelbischen Kirche, der Landeskirche Mecklenburgs und der Pommerschen Kirche gegründet und erstreckt sich damit von der dänischen bis an die polnische Grenze. Flächenmäßig ist sie nach Bayern die zweitgrößte Landeskirche. Die "Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland" war zugleich die erste Fusion von Landeskirchen der alten Bundesrepublik und der ehemaligen DDR.

Die Nordkirche gilt als Urlaubskirche: Ihre Küstenlinie an Nord- und Ostsee ist rund 850 Kilometer lang. Rechnet man Inseln und Halligen mit, kommt man auf rund 3.000 Kilometer Küste. Dazu kommen Touristenziele wie die Mecklenburgische Seenplatte, die Holsteinische Schweiz und die Metropole Hamburg.

Ein Schatz der Nordkirche: Rund 2000 Kirchen und Kapellen

Sichtbares Zeichen des Gemeindelebens sind die knapp 1.900 Kirchen und Kapellen. Davon stehen allein rund 1.100 in Mecklenburg-Vorpommern. In den 1.041 Kirchengemeinden arbeiten insgesamt 1.700 Pastorinnen und Pastoren (Stand: Ende Juli 2013) und fast 18.000 Hauptamtliche. Hinzukommen 59.000 Mitarbeiter der Diakonie sowie mehr als 83.000 Ehrenamtliche. Aufgeteilt ist die Nordkirche in 13 Kirchenkreise.

Laut offizieller Statistik des Landeskirchenamtes in Kiel gab es im vergangenen Jahr 18.935 Taufen, 22.403 Konfirmationen, 4.731 Trauungen und 23.464 Beerdigungen. 

Bischofsrat und Kirchenleitung

Neben Landesbischof Gerhard Ulrich in Schwerin gibt es derzeit drei Sprengelbischöfe: Kirsten Fehrs in Hamburg und Lübeck, Andreas von Maltzahn in Schwerin und Hans-Jürgen Abromeit in Greifswald. In Schleswig hat Gothart Magaard als Bischofsvertreter die Amtsgeschäfte von Bischof Gerhard Ulrich übernommen.  

Der gebürtige Hamburger Gerhard Ulrich war im Februar von der Synode zum ersten Landesbischof der Nordkirche gewählt worden. Seinen Dienst trat er bereits Anfang Juni an. 

Auch die Kirchenleitung der Nordkirche wird heute in Schwerin feierlich in ihr Amt eingeführt.

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