"An der Pflege kommt keiner vorbei"

Diakonie demonstriert für eine bessere Pflege

Mit einer Mauer aus Kartons wurde in Hamburg symbolträchtig um 5 Minuten vor 12 Uhr einen Teil der Mönckebergstraße unter dem Motto "An der Pflege kommt keiner vorbei" .
Mit einer Mauer aus Kartons wurde in Hamburg symbolträchtig um 5 Minuten vor 12 Uhr einen Teil der Mönckebergstraße unter dem Motto "An der Pflege kommt keiner vorbei" . © Petra Döllefeld, Evangelische Zeitung

12. Mai 2014 von Simone Viere

Hamburg. Mehr als 200 Altenpflegeschüler, Mitarbeitende aus diakonischen Pflegeeinrichtungen, Pflegebedürftige und Angehörige haben am Montag in der Hamburger City für eine bessere Pflege demonstriert. Bei strömendem Regen blockierten sie unter dem Motto "An der Pflege kommt keiner vorbei" symbolträchtig um 5 Minuten vor 12 Uhr einen Teil der Mönckebergstraße. Diakoniechef Dirk Ahrens forderte vor allem eine Entlastung der Angehörigen. Die im Anschluss geplante Luftballonaktion wurde durch den Regen allerdings verhindert. Bundesweit gab es zahlreiche Proteste gegen schlechte Bedingungen in der Pflege.

Angesichts der demografischen Entwicklung müsse die Zukunft der Altenpflege bereits heute gesichert werden, forderte Ahrens. In Hamburg würden rund zwei Drittel der Pflegebedürftigen durch Angehörige gepflegt, ein Drittel davon ohne jegliche Unterstützung durch ambulante Pflegedienste oder andere Hilfe. Ahrens: "Viele sind bereits heute überfordert." Beratung und Schulung müssten ausgebaut werden. Die Finanzierung der Betreuung von Menschen mit Demenz müsse deutlich verbessert werden. Notwendig sei eine Entbürokratisierung und eine gerechtere Finanzierung.

Landespastor Ahrens: "Viele sind bereits heute überfordert."

In Berlin hat Diakonie-Präsident Johannes Stockmeier "Rettungspakete" an Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) übergeben. In Pappschachteln hatte der evangelische Wohlfahrtsverband seine Forderungen nach würdevoller Pflege, einer attraktiveren Ausbildung und gerechteren Finanzierung verpackt. Gröhe begrüßte die Initiative. "Ob unsere Gesellschaft eine menschliche ist, hängt davon ab, wie wir mit Pflegebedürftigen und Kranken umgehen", sagte er bei der Übergabe in seinem Ministerium in Berlin.

Das Bündnis für Altenpflege übergab in Berlin an Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) Protestpostkarten, auf denen der Erhalt des Altenpflegers als spezieller Ausbildungsberuf gefordert wird. Die Große Koalition plant, die Ausbildungen in den Zweigen Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege zusammenzuführen. Schwesig bekräftigte dabei ihre Forderung nach einer kostenlosen Ausbildung. Bund und Länder hatten sich bereits darauf verständigt, das Schulgeld im Pflegebereich abzuschaffen, sagte sie.

Der Internationale Tag der Pflege wird jährlich am 12. Mai begangen

Auch die Gewerkschaft ver.di und das Deutsche Rote Kreuz beteiligten sich am Internationalen Tag der Pflege an den bundesweiten Protestaktionen. Der Internationale Tag der Pflege wird jährlich am 12. Mai begangen, in Deutschland seit 1967. Am 12. Mai 1820 wurde die britische Krankenschwester Florence Nightingale (1820-1910) geboren, die als Begründerin der modernen Krankenpflege gilt. 

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