Aktionswoche "Alter-Armut-Schulden"

Diakonie: Jeder zehnte Erwachsene hat Zahlungsprobleme

Leiser Protest: Armut macht krank. Die Diakonie will jetzt mit einer bundesweiten Aktionswoche der Schuldnerberatung auf Altersarmut und dringend nötige Präventionsangebote hinweisen
Leiser Protest: Armut macht krank. Die Diakonie will jetzt mit einer bundesweiten Aktionswoche der Schuldnerberatung auf Altersarmut und dringend nötige Präventionsangebote hinweisen© epd-bild / Sefan Boness/IPON Kein Modelrele

15. Juni 2012 von Doreen Gliemann

Rendsburg. Fast jeder zehnte Volljährige in Schleswig-Holstein hat Zahlungsprobleme. Nach Erhebungen der 36 Schuldnerberatungsstellen sind es insgesamt 218.000 Männer und Frauen, die mit ihren Finanzproblemen allein nicht mehr klarkommen. Dabei steigt der Anteil von älteren Menschen über 65 Jahre stetig, der derzeit noch bei fünf Prozent liegt, sagte Alis Rohlf von der Koordinierungsstelle Schuldnerberatung Schleswig-Holstein in Rendsburg.

Um auf diese Entwicklung aufmerksam zu machen, steht die bundesweite Aktionswoche der Schuldnerberatung vom 18. bis 22. Juni unter dem Thema "Alter-Armut-Schulden".

Nach den Worten von Rohlf leiden immer mehr ältere Menschen unter Armut und Überschuldung. Die Einkommenssituation von Rentnern werde sich Untersuchungen zufolge in den nächsten Jahrzehnten verschlechtern.

Insbesondere durch niedrige Löhne und durch Unterbrechungen in der Erwerbsbiographie würden mehr Menschen von Armut bedroht. "Eine private Altersvorsorge ist aus finanziellen Gründen häufig nicht möglich", sagte Rohlf. 

Mehr Beratungsstellen und präventive Angebote fordert Diakonie-Präsident Johannes Stockmeier. Die Schuldnerberatung müsse finanziell besser ausgestattet werden, damit mehr Beratungsangebote auch für ältere Menschen geschaffen werden können. 

Beratung will vor Existenzgefährdung schützen

"Die Präventionsangebote können Menschen davor schützen, überhaupt in die Lage einer Überschuldung zu kommen", betont Stockmeier.  So helfe zum Beispiel eine Budgetberatung vor dem Eintritt ins Rentenalter, mit dem oftmals niedrigeren Einkommen zurechtzukommen. Auch die mobile Schuldnerberatung müsse ausgebaut werden, um mehr Menschen, aber auch diejenigen zu erreichen, die zum Beispiel aus Scham nicht oder zu spät eine Beratungsstelle aufsuchen würden, fordert der Diakonie-Präsident.

Unterstützung auch bei sozialer und seelischer Not  

In Deutschland sind über drei Millionen Haushalte überschuldet. Aufgrund fehlenden Personals können derzeit nur etwa zehn bis 15 Prozent der überschuldeten Haushalte beraten werden. In ihren bundesweit rund 215 Schuldnerberatungsstellen hilft die Diakonie Menschen in finanziell schwierigen Situationen. Die Beratungsstellen unterstützten nicht nur dabei, die Existenzgrundlage zu sichern, sondern helfen auch, die sozialen und psychischen Folgen der Existenzgefährdung durch Überschuldung zu überwinden.

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