Diakoniestation ehrt Moschee-Gemeinde mit Sozialpreis 2013
31. Januar 2014
Hamburg. Die Sozial- und Diakoniestation Langenhorn hat ihren traditionellen Sozialpreis erstmals an eine Moscheegemeinde vergeben. Preisträger des Jahres 2013 sind das Islamische Zentrum Al Nour und die evangelische Nachbargemeinde in Hamburg-Horn, teilte die Diakoniestation am Freitag in Hamburg mit. Sie erhielten jetzt die mit 2.500 Euro dotierte Auszeichnung für ihre Bereitschaft, angesichts der bevorstehenden Nutzung der ehemaligen Kapernaum-Kirche als Moschee nachbarschaftlich zusammen zu arbeiten.
Bereits 2012 hatte das islamische Zentrum die leerstehende, denkmalgeschützte Kirche erworben. Mit Jahresbeginn 2014 wurde damit begonnen, das Gebäude zu einer muslimischen Gebetsstätte umzugestalten. Der Umzug der bisher in St. Georg beheimateten Al-Nour-Gemeinde werde in wenigen Monaten erwartet. Einen konkreten Eröffnungstermin gibt es allerdings noch nicht.
Umbau in Hamburg-Horn hat begonnen
Dass sich die Vorstände der evangelischen und der muslimischen Gemeinde gemeinsam darum kümmern wollen, dass die bald regelmäßig nach Horn kommenden Muslime im Stadtteil heimisch werden, wertet die Jury des Sozialpreises als "ein bemerkenswertes und vorbildliches Zeichen interreligiöser und interkultureller Verständigung". Das Preisgeld soll gemeinsam für Vorhaben dienen, die dem christlich-muslimischen Dialog oder der interkulturellen Begegnung dienen.
Preisgeld soll dem christlich-muslimischen Dialog dienen
Die 1991 gegründete Sozial- und Diakoniestation Langenhorn ist Mitglied im Diakonischen Werk Hamburg. Mit über 80 haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen betreut sie nach eigenen Angaben derzeit rund 240 pflegebedürftige Menschen. Preisträger vergangener Jahre waren die Norderstedter Tafel, der Hamburger Fürsorgeverein von 1948 (Hilfen für Angehörige von Strafgefangenen) und "Zornrot" (Beratung von jugendlichen Opfern sexueller Gewalt).