Festgottesdienst

Die Idylle von Wilhelmsburg: Evangelische Kreuzkirche wird 625 Jahre alt

Kleinod: Die Evangelische Kreuzkirche in Wilhelmsburg wird 625 Jahre alt
Kleinod: Die Evangelische Kreuzkirche in Wilhelmsburg wird 625 Jahre alt © epd

19. September 2013 von Doreen Gliemann

Hamburg. Zwischen Industriehallen und Autobahn, türkischen Märkten und einer Hochhaus-Siedlung liegt in Hamburg-Wilhlemsburg eine kleine grüne Idylle. Die evangelische Kreuzkirche aus rotem Backstein und das reetgedeckte Gemeindehaus aus Fachwerk bilden inmitten des multikulturellen Lebens eine Oase der Ruhe. Vor 625 Jahre wurde die Kirche auf der Elbinsel gegründet. Beim Jubiläumsfest der Gemeinde am Sonntag predigt Bischöfin Kisten Fehrs.

In Wilhelmsburg hat die Stadt Hamburg ein Experiment gestartet. Mehr als die Hälfte der Wilhelmsburger hat ausländische Wurzeln, bei den Jugendlichen sogar knapp 75 Prozent. Etwa jeder Vierte lebt von Sozialleistungen, die Arbeitslosigkeit ist hoch. Internationale Gartenschau (igs) und Internationale Bau-Ausstellung (IBA) sollen das Quartier aufwerten und eine kreative Kunst-Szene den Stadtteil beleben. Kritiker befürchten mittlerweile, dass zugezogene Wohlhabende die Kultur und die günstigen Mietpreise kaputt machen.

„Stillhorn” - im 14. Jahrhundert eine sumpfige Elbinsel

Da wirkt die Kreuzkirche wie ein Ort aus einer anderen Zeit. Als sie 1388 gegründet wurde, war "Stillhorn", wie es damals hieß, noch eine sumpfige Elbinsel. Die rund 300 Bewohner waren Bauern und Fischer. Mit Deichen wurde der Elbe Stück für Stück das Land abgetrotzt. Die neue Kirche war notwendig, weil die Kirchgänger sonntags nicht mehr die Norder-Elbe überqueren wollten, um zur Ochsenwerder Kirche zu kommen. Für den Standort der Kirche hatten sich die Bewohner den höchsten Punkt der Elbinsel ausgesucht. So konnte sie unter anderem bei der verheerenden Sturmflut von 1962 vielen Bewohnern Schutz bieten.

Aus „Stillhorn” wurde 1674 „Wilhelmsburg”

Herzog Georg Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg erwarb die Elbinsel und seine Tochter wurde "Reichsgräfin von Wilhehlmsburg". Der Sophie-Dorothea-Stieg gegenüber der Kirche erinnert an sie. Von der alten Kirche ist allerdings nichts mehr übrig. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde sie abgerissen und 1617 konnte die neue eingeweiht werden. Taufstein und "Fürstenloge" stammen noch aus dieser Zeit. Durch einen größeren Umbau 1894 erhielt die Kirche ihren heutigen kreuzförmigen Grundriss.

Die Nachbarschaft international - die Kerngemeinde treu

Rund 5.000 Christen zählen heute zur Gemeinde. Die zweite Gemeindekirche St. Raphael in Bahnhofsnähe feierte vorige Woche ihr 100jähriges Bestehen. Unmittelbar neben der Kreuzkirche liegt die Großsiedlung Kirchdorf-Süd mit 5.700 Bewohnern. Sie haben die Gemeinde internationaler gemacht, sagt Gemeindepastor Heye Osterwald (54), der als ehemaliger Propst von Königsberg (Kaliningrad) einen guten Draht zu Aussiedlerfamilien pflegt. Ein aktiver Besuchsdienst, Sozialarbeit, Kirchenmusik und das Jugendzentrum bestimmen das Gemeindeleben.

Eine treue Kerngemeinde kommt regelmäßig zum Sonntagsgottesdienst. Dass die Wilhlemsburger nicht zu den fleißigsten Kirchgängern zählen, hat schon Amtsvorgänger Pastor Waldemar Alexander Schupp 1931 beklagt: 19 Gaststätten, zwei Fußballvereine und zahlreichen Schrebergärten würden die Christen vom Kirchgang abhalten.

22. September, ab 10 Uhr:

Festgottesdienst und Feier mit Bischöfin Kirsten Fehrs

Ev.-luth. Kirchengemeinde Kirchdorf, Kirchdorfer Straße 170, 21109 Hamburg

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