Porträt

Die Pastorin, die Kinderbücher schreibt

"Erklär' mir die Taufe" heißt das neue Sachbuch von Pastorin Antoinette Lühmann
"Erklär' mir die Taufe" heißt das neue Sachbuch von Pastorin Antoinette Lühmann© Timo Teggatz / Evangelische Zeitung

09. Januar 2015 von Timo Teggatz

Tornesch. Wenn sie die Kirche abgeschlossen hat, entspannt Pastorin Antoinette Lühmann auf eine ganz besondere Weise: Sie schreibt Kinderbücher, und zwar ziemlich erfolgreich. In diesen Tagen erscheint ihr neuer Roman.

Geschrieben hat sie schon immer gern. Und so ist es auch kein Wunder, dass sie sich noch genau an ihre erste Geschichte erinnern kann. Es ging um das Ei ihres Kanarienvogels, aus dem ein „Krokofant“ schlüpfte. Über das weitere Schicksal dieses Fabelwesens ist nichts bekannt. Sicher aber ist, dass es die Autorin, damals Schülerin der zweiten Klasse, weit gebracht hat. Denn Antoinette Lühmann, inzwischen 36, hat gerade das Kinderbuch „Sternengreifer“ veröffentlicht.

Antoinette Lühmann arbeitet als Schriftstellerin sozusagen in Teilzeit. Denn im Hauptberuf ist sie Pastorin zur Anstellung in Tornesch bei Hamburg, erst vor wenigen Wochen ist sie in einem Gottesdienst in ihr Amt eingeführt worden. Pastorin und Schriftstellerin – wie bekommt man das unter einen Hut? Alles eine Frage der Einteilung, sagt Lühmann, die zudem noch vierfache Mutter ist.

Schreibkurse im Theologie-Studium

Als sie ihr Vikariat absolviert, schreibt sie ihr erstes Buch „Das Geheimnis des Spiegelmachers“. Immer abends, wenn die Kinder im Bett liegen und die Kirche abgeschlossen ist, setzt sie sich an ihren Schreibtisch, meistens für eine Stunde, manchmal auch länger. „Das war meine Art zu entspannen“, erzählt sie. Ferngesehen habe sie in jener Zeit jedenfalls nicht.

Um bei dem Buch nichts dem Zufall zu überlassen, holt die Jung-Autorin sich professionelle Hilfe. Denn bereits zuvor hatte sie zwei Bücher geschrieben. „Gut, aber nicht ganz gut genug“, lautete das Urteil der Agenten und Verlage. Jetzt begleitet sie ein Coach bei den Arbeiten zu ihrem dritten Versuch. Sich in Sachen Schreiben weiterzubilden, das ist für Antoinette Lühmann nichts Neues: Schon während des Theologie-Studiums in Hamburg belegt sie Schreibkurse und macht einen Kurs zur Märchenerzählerin. Das alles hat nun Erfolg: Der Coppenrath-Verlag aus Münster verpflichtet sie als neue Autorin.

Im ersten Halbjahr 2014 gehen etwa 4000 Exemplare vom „Geheimnis des Spiegelmachers“ über den Ladentisch, einer Abenteuergeschichte, die in London und Amsterdam spielt. Der Verlag ist offenbar zufrieden mit seiner Autorin, denn in diesen Tagen erscheinen zwei weitere Bücher von Antoinette Lühmann: ihr zweiter Roman „Sternengreifer“, der vom Waisenjungen Benedict handelt, und das Sachbuch „Erkläre mir die Taufe“. Darin erklärt die Theologin, was es mit der Taufe und dem „Handschlag zu Gott“ auf sich hat – in einfacher, kindlicher Sprache und mit bunten Illustrationen. Es sei spannend, aber zugleich schwierig gewesen, den Kindern in einfachen Sätzen die Taufe näherzubringen, sagt die Pastorin. Ihre beiden Jobs Pastor und Autor seien sich in einer Sache sogar ähnlich: In beiden Fällen müsse man seine Gedanken formulieren, sei es nun der Text für ein Kinderbuch oder für eine Predigt. Der große Unterschied: Die Predigt beschäftige sie nur ein paar Tage, an einem Buch müsse sie schon ein ganzes Jahr arbeiten, sagt Antoinette Lühmann.

Kritiker in der eigenen Familie

Ihre schärfsten Kritiker dürften übrigens bald aus dem eigenen Haus kommen. Lühmanns vier Kinder im Alter von zwei bis zwölf Jahren kennen zwar noch keines der mütterlichen Werke. Doch Lühmann verrät, sie hätten angekündigt, die Bücher bald zu lesen und dann kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Der Verlag der Tornescher Pastorin braucht nicht auf das Urteil der Kinder zu warten. Dort sind sie überzeugt von der schreibenden Geistlichen. Denn bevor in diesen Tagen ihr zweiter Roman erscheint, hat sie schon einen Vertrag für ihr drittes Buch in der Tasche. „Es wird in Richtung Fantasy gehen“, verrät sie. Im Mittelpunkt stehe die Frage, ob sich Magie und technischer Fortschritt ausschließen. Was es genau damit auf sich hat, erfahren junge Leseratten aber erst Anfang 2016.

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