Personalie

Dienstältester Propst der Nordkirche geht in Ruhestand

21 Jahre arbeitete er als Propst - im Ruhestand möchte Matthias Wiechmann lesen, reisen und sich um die Enkel kümmern
21 Jahre arbeitete er als Propst - im Ruhestand möchte Matthias Wiechmann lesen, reisen und sich um die Enkel kümmern© Stefan Döbler

19. September 2014 von Petra Döllefeld

Noch ist Matthias Wiechmann (65) mit 21 Jahren Amtszeit der dienstälteste Propst in der Nordkirche. Am kommenden Sonntag,21. September, wird er in Eutin in den Ruhestand verabschiedet. Die Evangelische Zeitung sprach mit dem Propst des Kirchenkreises Ostholstein über Abschiede, Urlaub und die Rückkehr auf die Kanzel.

Propst Wiechmann, eigentlich wäre Ihre Dienstzeit bereits im März 2013 beendet gewesen. Wie sehr freuen Sie sich nun auf Ihren Ruhestand?

O ja, die letzten eineinhalb Jahre waren durch die Vakanzvertretung der zweiten Propststelle schon anstrengend! Aber noch mehr emotionale Energie haben mich in den letzten Monaten die vielen Abschiede vor der eigentlichen Verabschiedung gekostet. Somit freue ich mich auf die Erholung in einem Urlaub mit meiner Frau.

21 Jahre Propstamt – welche Themen haben Sie während dieser Zeit am meisten beschäftigt? Und was hat Ihnen am meisten Spaß gemacht?

Innerkirchlich waren es die anstehenden Reformen, die sogenannte Regionalisierung. Und in den letzten Jahren verlangte die Fusion der Kirchenkreise und die der Landeskirchen viel Aufmerksamkeit. Was brauchen die Menschen in Ostholstein von ihrer Kirche? Diese Leitfrage im Auf- und Ausbau eines geistlichen, seelsorgerlichen, (religions-) pädagogischen und diakonischen Angebotes gehört ebenfalls zum Themenfeld, das mir Freude und Erfüllung gebracht hat. Zu meinen Themen gehörten auch die Evangelischen Kindertagesstätten und die Gründung eines Kita-Werkes. Die Zusammenarbeit mit engagierten Menschen hat mir am meisten Spaß gemacht. Und solche Menschen finden sich in Ostholstein viele.

Ein großes Thema war die Regionalisierung der kirchlichen Arbeit. Welche Hürden gab es zu überwinden und wie ist das gelungen?

Als große Hürden auf dem langen Weg zur Regionalisierung erwies sich die Sorge vieler Pastorinnen und Pastoren und mancher Kirchengemeinderäte um den Erhalt der Eigenständigkeit ihrer Kirchengemeinden. Sie konnten nur mit vielen Gesprächen vor Ort und vorausgehender, auch finanzieller Hilfen des Kirchenkreises für innovative Maßnahmen im Gemeindeaufbau überwunden werden. Zum Erfolg haben die Pastoren, Mitarbeitenden und Kirchenvorstände die Regionalisierung selbst gemacht durch  Mut, langen Atem und ihre große Kooperationsbereitschaft mit ihrer Kirchenkreisleitung.

Seit 2009 bilden die Kirchenkreise Eutin und Oldenburg den Kirchenkreis Ostholstein. Wie haben sich die Beziehungen zu Oldenburg während Ihrer Amtszeit entwickelt?

Es ist uns, den beiden Propsteien, in den fünf Jahren gut gelungen, aufeinander zuzugehen, uns beim gemeinsamen Glauben, Arbeiten, Feiern besser kennenzulernen. Wir können uns in unserer Unterschiedlichkeit besser annehmen und ergänzen, auch wenn sich das jüngst in der Frage des Anforderungsprofils der neu zu wählenden Pröpste in der Öffentlichkeit anders dargestellt hat. Aber: Wir haben gemeinsam viel geschafft. Nur ein Beispiel ist das erweiterte Evangelische Zentrum der Dienste und Werke in Eutin.

Was passiert in Ihrem Leben nach dem 21. September?

Nach unserem Urlaub übe ich mich in den Ruhestand ein mit viel Bewegung:  Radfahren, Strandwandern, Reisen. Und mit Spiel und Spaß: Ich habe neun Enkelkinder! Und mit Lektüre: vor allem Biografien und Gedichte, theologischer Nach-Lese und sozialer Betätigung an neuem Wohnort. Und etwas später steige ich gerne mal wieder auf eine Kanzel – wenn Vertretung benötigt wird.

Zur Person

Matthias Wiechmann war von 1977 bis 1993 Pastor in Burg auf Fehmarn. 1993 wurde er zum Propst des damaligen Kirchenkreises Eutin gewählt. 2009 entstand aus den beiden Kirchenkreisen Eutin und Oldenburg der Kirchenkreis Ostholstein. Sein Nachfolger ist Peter Barz.

Datum
19.09.2014
Quelle
Evangelische Zeitung
Von
Petra Döllefeld
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