"Toleranz & Kirche"

Diva Wanders würdigt Kirchen-Engagement für Flüchtlinge

Lilo Wanders.
Lilo Wanders.© lilowanders.de / Pressebild

09. April 2014 von Simone Viere

Kiel. Lilo Wanders (58), Hamburger Travestiekünstlerin und ehemalige Moderatorin des TV-Erotikmagazins "Wa(h)re Liebe", hat die evangelische Kirche für ihr Engagement für Flüchtlinge gewürdigt. Insbesondere der Einsatz der Hamburger St. Pauli-Gemeinde sei beeindruckend, sagte Wanders am Dienstagabend in der Kieler Marktkirche St. Nikolai. Rund 80 Afrikaner der Flüchtlingsgruppe "Lampedusa" fanden im vergangenen Jahr Schlafquartier in der St. Pauli-Kirche. Dies sei ein Maßstab für christliches Handeln, so Wanders.

Neben der Travestiekünstlerin diskutierten Schleswig-Holsteins Innenminister Andreas Breitner (SPD) und die Kulturbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Petra Bahr, das Thema "Toleranz & Kirche". Breitner zeigte sich optimistisch, dass die Toleranz in der Gesellschaft wächst. Er verwies auf das Beispiel des umstrittenen Muezzin-Rufes von der Rendsburger Moschee. Breitner hatte als Rendsburger Bürgermeister (2003 bis 2012) genehmigt, dass der Muezzin seinen Ruf von der Moschee mit Lautsprecher verstärken darf. Nach erheblichen Protesten störe der Ruf heute niemanden mehr, sagte er.

Lilo Wanders bezeichnete sich selbst als toleranten Menschen. "Mein Herz ist groß wie eine Klärgrube." Die Moderation von "Wa(h)re Liebe" habe sie zunächst abgelehnt. "Aber dann hat man mich unter Alkohol gesetzt und ich habe zugesagt." Die Sendung (1994 bis 2004) beim Privatsender VOX machte Wanders bundesweit bekannt.

Petra Bahr: Auch die Reformation sei von Intoleranz geprägt gewesen

Die EKD-Kulturbeauftragte Petra Bahr verwies auf die Geschichte der Reformation, die auch von Intoleranz geprägt sei. Ein Beispiel hierfür sei die Wartburg in Eisenach (Thüringen). Hier hielt sich 1521/22 der Reformator Martin Luther als "Junker Jörg" versteckt und übersetzte das Neue Testament in elf Wochen ins Deutsche. Die Wartburg sei aber auch Gefängnis für den deutschen Täufer Fritz Erbe gewesen, der hier 1548 nach achtjähriger Haft in völliger Finsternis starb.

Hintergrund der Veranstaltung sind die Vorbereitungen zum Jubiläum "500 Jahre Reformation" 2017. Dies sei Anlass zur Auseinandersetzung, wie die Reformation Kirche und Gesellschaft verändert und geprägt hat, so der Kieler Propst Thomas Lienau-Becker.

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