Amtseinführung

Drei Fragen an die neue Landesbischöfin

Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt
Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt© Marcelo Hernandez, Nordkirche

09. Juni 2019

Die neue Landesbischöfin der Nordkirche, Kristina Kühnbaum-Schmidt, wird am Pfingstmontag (10. Juni) in Schwerin offiziell in ihr Amt eingeführt. Vorab hat sie unter anderem schon einmal verraten, worauf sie dabei sich besonders freut - aber auch wo die größten Herausforderungen liegen.

Sind Sie gut in Schwerin angekommen?

Ja, das sind wir. Mein Mann und ich fühlen uns sehr wohl in Schwerin. Wir wurden ganz warmherzig von der Domgemeinde empfangen und haben uns gut eingelebt als Gemeindeglieder. Wenn ich sonntags ohne dienstliche Verpflichtung in Schwerin bin, gehen wir hier in den Gottesdienst. Mein Mann singt in der Domkantorei, und wir sind Mitglieder in einer solidarischen Landwirtschaft. Wir vermissen manche Menschen, die in Meiningen Freunde geworden sind, aber wir hoffen, dass wir auch hier neue Freundschaften schließen werden. Schwerin – und das hat uns nicht überrascht – ist ein wunderbarer Ort zum Leben und Arbeiten. Ein Spaziergang um den Pfaffenteich – und mein Kopf ist wieder frei. Übrigens sind für mich vom zentral gelegenen Schwerin aus alle Teile der Nordkirche gut erreichbar. Und andererseits kommen viele meiner Gesprächspartnerinnen und -partner auch gut und gern hierher.

Was haben Sie sich für die ersten drei Monate in Ihrem neuen Amt vorgenommen?

Mein Dienst als Landesbischöfin begann ja bereits am 1. April. In diesen ersten Wochen steht für mich vor allem das Kennenlernen im Vordergrund. Ich freue mich über die zahlreichen Begegnungen und Gespräche mit vielen Menschen in Gemeinden, Einrichtungen und Gremien der Nordkirche. Dabei habe ich schon sehr viel über die verschiedensten kirchlichen Lebens- und Arbeitsbereiche hier erfahren. Auch ein Gesamtpröpstekonvent gleich zu Beginn meiner Amtszeit sowie die ersten Kirchenleitungssitzungen, die ich als Vorsitzende zu leiten hatte, gehörten dazu, ebenso die Zusammenkünfte des Bischofsrates.

Welche sind Ihrer Meinung nach die drängendsten Fragen, auf die in kommender Zeit Antworten gefunden werden sollten?

Ich denke, wir werden in der Nordkirche künftig noch besser verstehen lernen, dass uns neben aller Verschiedenheit ganz viele Herausforderungen und Themen gemeinsam sind, die uns sogar miteinander verbinden. Ein Beispiel: Was Kirche in ländlichen Regionen bewegt, ist in Mecklenburg und Pommern ebenso Thema wie in Schleswig-Holstein. Solche thematisch orientierten Netzwerke gilt es zu stärken.

Als Gemeinde Jesu Christi leben wir aus den Möglichkeiten, die Gott uns schenkt, nicht aus den Grenzen und Unmöglichkeiten von Statistiken und Prognosen. Dabei machen wir die Erfahrung: Nur zusammen sind wir Kirche – in allen Orten, Gemeinden, Diensten und Werken. Denn unsere Mitglieder nehmen ihre Kirche nicht nur an einem Ort wahr, sondern sind beweglich: von der Heimatgemeinde über die Kirche im Internet bis zum Chor in der Nachbargemeinde und zur Evangelischen Jugend im Kirchenkreis. Das gilt erst recht im Blick auf Menschen, die keine Kirchenmitglieder sind, sich aber zum Beispiel im Förderverein für die Dorfkirche oder in der Flüchtlingshilfe engagieren.

Als evangelische Kirche wollen wir unsere Stimme in die plurale Gesellschaft einbringen – nicht dominant, sondern hörbereit und zugleich klar und kenntlich. Am Herzen liegen uns dabei die Themen der Menschen, inmitten derer, für die und mit denen wir Kirche sind. Dazu gehören existentielle Fragen jedes einzelnen: Worauf traue ich, was hilft mir in aller Not – und wo haben Freude, aber auch Kummer und Jammer ihren Platz? Aber auch existentielle Fragen, die uns als Teil der Gesellschaft bewegen, gehören dazu: Was tragen wir bei zum Zusammenhalt hierzulande, aber auch in der ganzen Welt? Da geht es um Fragen von Gerechtigkeit, Frieden, Schöpfungsbewahrung, um Klimawandel und Globalisierung, um lokale Lösungen für globale Herausforderungen.

Amtseinführung der Landesbischöfin

Der Gottesdienst im Dom (Am Dom, 19055 Schwerin) beginnt am 10. Juni um 14 Uhr. Landesbischof Ralf Meister (Hannover) wird als Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) Kühnbaum-Schmidt in ihr neues Amt einführen. Gegen 15 Uhr werden die Gottesdienstbesucher in einer Prozession aus dem Dom auf den Marktplatz ziehen, wo der Festgottesdienst fortgesetzt wird. Danach findet die Feier des Abendmahls unter freiem Himmel statt.

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