Gedenken an NS-Zeit in Hamburg und Barth

Erinnerung an Bücherverbrennungen vor 80 Jahren

Bücherverbrennung auf dem Opernplatz in Berlin am 10. Mai 1933 ("Aktion wider den undeutschen Geist"). Studenten und Nationalsozialisten werfen verfemte Bücher in die Flammen.
Bücherverbrennung auf dem Opernplatz in Berlin am 10. Mai 1933 ("Aktion wider den undeutschen Geist"). Studenten und Nationalsozialisten werfen verfemte Bücher in die Flammen.© epd-bild / akg-images

07. Mai 2013 von Simone Viere

Hamburg/Barth. An die Bücherverbrennungen der Nationalsozialisten in Hamburg vor 80 Jahren soll mit einer großen Ausstellung und verschiedenen Lesungen erinnert werden. Die Schau "Wo man Bücher verbrennt..." in der Hamburger Staats- und Universitätsbibliothek Carl von Ossietzky zeigt vom 15. Mai bis 28. Juni eine Foto-Inszenierung zur Bücherverbrennung am 15. Mai 1933.

Außerdem werden 18 verbannte, geflohene oder ermordete Hamburger Autoren porträtiert. Die Ausstellung würdigt etwa das Leben der Schriftsteller Grete und Max Ludwig Berges, des Herausgebers der "Weltbühne" Carl von Ossietzky und des Oberrabbiners Joseph Carlebach.

Aktion "Lese-Zeichen setzen gegen rechts" 

Mit öffentlichen Lesungen aus den verbrannten Büchern startet die Aktion "Lese-Zeichen setzen gegen rechts" am Freitag (10. Mai). Lesen werden Harry Rowohlt, Thomas Ebermann, Klaus Robra und Wolfgang Rose auf verschiedenen Plätzen in der Innenstadt, auf dem Universitätsgelände und in Bergedorf.

Am 15. Mai (11 bis 18 Uhr) findet zum 13. Mal eine Marathonlesung aus den verbrannten Büchern am Kaiser-Friedrich-Ufer, dem Ort der Bücherverbrennung, statt. Teilnehmen kann jeder, Texte aus den damals verbrannten Büchern werden von den Organisatoren gestellt. Einige Tageszeitungen hätten angekündigt, Auszüge "zum Mitbringen und Vorlesen" abzudrucken.

Ganztägige Gedenkveranstaltung im Bibelzentrum Barth

Mit einer ganztägigen Gedenkveranstaltung will das Niederdeutsche Bibelzentrum Barth (Kreis Vorpommern-Rügen) am Mittwoch (8. Mai) an die Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten vor 80 Jahren erinnern. Unter dem Motto "Buch aus dem Feuer" sind am Vormittag Schulklassen zu einem Projekt mit Bildern, Texten, Gespräch und Aktion eingeladen, sagte der Leiter des Bibelzentrums, Johannes Pilgrim. Nachmittags können Besucher eine Sonderausstellung besichtigen und lesen.

Eine Bild-Präsentation zeigt damals verfemte Autoren. Ab 19 Uhr werden Texte unter anderem von Kurt Tucholsky und Erich Kästner aus damals verbrannten Büchern vorgelesen. Zudem erklingt Musik verfemter Komponisten. Durch seine inhaltliche Arbeit fühle sich das Bibelzentrum verpflichtet, an den Gedenktag zu erinnern, so Pilgrim. "Bei uns steht mit der Bibel auch ein Buch im Mittelpunkt, das von manchen Menschen sicher hin und wieder gedanklich verbrannt wird".

NS-Bücherverbrennung - vierwöchige Kampagne mit enormen Ausmaßen

Die öffentliche NS-Bücherverbrennung vom 10. Mai 1933 war eine vierwöchige Kampagne in verschiedenen deutschen Städten mit enormen Ausmaßen. Insgesamt wurden Bücher von mindestens 94 deutschsprachigen und 37 fremdsprachigen Autoren verbrannt. Für das gesamte Frühjahr 1933 sind mehr als 50 Bücherverbrennungen dokumentiert. Die Verbrennungen in Hamburg fanden am 15. Mai 1933 statt.

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