Erinnerungen an die Hamburger Sturmflut 1962
14. Februar 2017
Zum Gedenken an die Opfer der Hamburger Sturmflut am 16./17. Februar 1962 sind zahlreiche Veranstaltungen geplant. So treffen sich über 100 ehemalige Bewohner des Stadtteils Waltershof am Sonnabend (18. Februar, 11 Uhr) im Seemannsclub Duckdalben. Detlef Baade und Johannes Tönnies vom Arbeitskreis Flutdenkmal erinnern an die Katastrophe. In der Lesung von Johannes Tönnies geht es auch um die Zeit in Waltershof vor der Flut.
Traditionell verabredet sich die "Gemeinschaft ehemaliger Waltershofer/Dradenauer" jedes Jahr am Sonnabend nach dem Tag der Sturmflut. Die einstige Hafen-Siedlung wurde nach der Sturmflut aufgegeben.
315 Menschen aus Hamburg starben in den Fluten, unter ihnen auch fünf Helfer. Mit dem Verlesen ihrer Namen soll den Opfern ein akustisches Denkmal gesetzt werden, kündigte der NDR an. Im Radioprogramm NDR 90,3 werden die Namen am Donnerstag (16. Februar) ab 12 Uhr von Hörerinnen und Hörern verlesen. NDR 90,3 hatte im Vorwege 315 Hörer eingeladen, um die Namen einzusprechen. Die meisten von ihnen haben einen persönlichen Bezug zur Sturmflut.
Akustisches Denkmal im Michel
Im Hamburger Michel wird in der Mittagsandacht am Donnerstag (16. Februar) um 12 Uhr der Opfer gedacht. Dazu wird ebenfalls die akustische Erinnerung vom NDR zu hören sein. Der Michel, die Elbe und der Hafen gehörten seit Jahrhunderten eng zusammen, sagte Hauptpastor Alexander Röder. "Darum ist der Michel ein sehr passender Ort, der Opfer der Sturmflut von 1962 zu gedenken."
Eine weitere Veranstaltung findet am Sonnabend (18. Februar) um 15 Uhr am Hohenwischer Brack im Ortsteil Francop statt. Hier erinnern das Flutdenkmal "Die Wellenwand" und eine Tafel mit 76 Namen an die Opfer aus den Elbgemeinden zwischen Cranz und Harburg. Pastor Hans A. Gerdts spricht zur Kranzniederlegung. Überlebende wie Johannes Tönnies verlesen die Namen der Toten, darunter 42 aus Waltershof.
Hintergrund
Die Sturmflut in der Nacht vom 16. auf den 17. Februar 1962 war die größte Naturkatastrophe Hamburgs nach dem Zweiten Weltkrieg und forderte 315 Todesopfer. NDR 90,3 wolle 55 Jahre nach der Katastrophe deutlich machen, dass Hamburg die Opfer der Flutnacht nicht vergessen habe, sagte NDR-Programmchef Hendrik Lünenborg. "So erinnern wir auch an den starken Zusammenhalt, den es in der Stadt in den Tagen nach der Flut gab."
Ort: Duckdalben, International Seamen's Club, Zellmannstraße 16, 21129 Hamburg