Erste Hamburger Praxis für Menschen ohne Papiere eröffnet
13. März 2013
Hamburg. Die Praxis "AnDOCken" für die medizinische Versorgung von Menschen ohne legalen Aufenthaltsstatus ist in Hamburg-Altona eröffnet worden. Menschen ohne Papiere werden hier anonym und kostenlos von zwei Ärztinnen und einer Sozialberaterin behandelt und beraten.
Es ist das erste Projekt dieser Art in Hamburg und wird vom Diakonie-Hilfswerk getragen. Bisher fand die Sprechstunde seit 2011 in den Räumen der "Tagesaufenthaltsstätte für Wohnungslose" in der Bundesstraße statt. Die Finanzierung der neuen Praxisräume ermöglicht zu großen Teilen das Hamburger Spendenparlament.
Etwa zwei Drittel der Patienten seien Frauen, sagte Sozialberaterin Carolina Martinez. "Es geht häufig um das Thema Schwangerschaft und Geburt." Die Juristin hilft zudem bei Fragen zu Aufenthaltsrecht und Krankenversicherung.
2012 nahmen 170 Menschen die Sprechstunde in der Bundesstraße in Anspruch - Tendenz steigend. Ein Beratungstermin dauere mit Menschen ohne Papiere viel länger, weil beispielsweise sprachliche Probleme dazukämen, sagte Angela Bähr vom Diakonie-Hilfswerk. "Die Arbeit ist nicht mit der in einer regulären Arztpraxis zu vergleichen." Zudem würden die Patientinnen dauerhaft begleitet.
Informationen und Anmeldung
Sprechstunde dienstags von 10 bis 12 Uhr und donnerstags von 14 bis 16 Uhr sowie nach Terminvereinbarung.
Praxis "AnDOCken", Bernstorffstraße 174, I. Stock, 22767 Hamburg
Telefon 040/430 98 796
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