Akute Notlage

Erste Hilfspakete für Geflüchtete kommen im Grenzgebiet an

Endlich ein kleiner Hoffnungsschimmer: Die Geflüchteten erhalten erste Hilfspakete der Diakonie, sie sitzen jedoch weiterhin im Grenzgebiet zwischen Belarus und Polen fest.
Endlich ein kleiner Hoffnungsschimmer: Die Geflüchteten erhalten erste Hilfspakete der Diakonie, sie sitzen jedoch weiterhin im Grenzgebiet zwischen Belarus und Polen fest. © iStock

11. Januar 2022

Decken, Schlafsäcke, Schuhe und Lebensmittel: Den Menschen im Grenzgebiet zwischen Belarus und Polen fehlt es an den nötigsten Dingen zum Überleben. Dank zahlreicher Spenden konnten die Diakonischen Werke nun rund 500 Hilfspakete übergeben und so die Not etwas lindern.

Insgesamt sind bisher etwas mehr als 11.000 Euro an Spenden für die Menschen, die in der Ausnahmezone festsitzen, zusammengekommen. Gesammelt wurden sie von den Diakonischen Werken Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg.

Seit Monaten Kälte und Hunger

Mit diesem Geld kauft die Partnerorganisation Diakonie Polen zusammen mit den evangelischen Kirchgemeinden vor Ort etwa warme Kleidung, Decken, Schlafsäcke, Schuhe, Lebensmittel und Hygieneartikel. Da in dem Grenzgebiet auch viele Kinder ausharren, sind in den Paketen aber auch Spielsachen und Süßigkeiten. 

Das Diakonische Werk Schleswig-Holstein hat ein Spendenkonto eingerichtet: 

  • IBAN: DE48520604100406403824
  • BIC: GENODEF1EK1
  • Spendenzweck: Diakonie Nothilfe Polen 21

Seit Anfang November ist die Lage in dem Grenzgebiet zwischen Belarus und Polen dramatisch: Tausende Menschen versuchen auf diesem Weg in die EU zu gelangen. Beobachtungen legen nahe, dass sie dazu vom belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko unter falschen Versprechen ermutigt worden sind, der damit seinerseit Druck auf die EU ausübt. Polen hat indessen seine Grenze strikt abgeriegelt und den Ausnahmezustand verhängt. 

Humanitäre Korridore dringend nötig

Die Geflüchteten leiden an Unterkühlung und Mangelernährung. Mindestens 21 Menschen sind bereits gestorben, darunter ein einjähriges Kind. Aktuelle Zahlen sind schwierig zu erheben, da die Einreise für Journalisten verboten ist. Lediglich die Anwohner dürfen den Grenzstreifen unter strengen Kontrollen passieren. Viele versuchen den Geflüchteten zu helfen, indem sie mit Einbruch der Dunkelheit grüne Lichter aufstellen, die den Menschen anzeigen, wo sie Kleidung, Mahlzeiten, Strom und andere Dinge des täglichen Bedarfs von den Dorfbewohnern erhalten können. 

Weitere Hilfe ist dringend nötig. Der Diakonie-Vorstand appelliert an die neue Bundesregierung: "Schafft humanitäre Korridore, übernehmt Verantwortung und nehmt die Menschen endlich auf! Die menschenverachtende Politik des belarussischen Machthabers macht deutlich, wie dringend die Europäische Union endlich ein humanitäres Konzept für Asyl und Migration braucht. Es kann nicht sein, dass die Schwächsten als Geiseln genommen werden und ihr Leid politisch missbraucht wird."

Der Weg der Spenden 

Da es für Hilfsorganisationen weiterhin nicht möglich ist, in das Grenzgebiet zu reisen, kooperiert die Diakonie Polen mit dem Büro des Ombudsmannes, den evangelischen Militärgeistlichen. Sie berät sich mit den Partnern, was und wo nötig ist, kauft die Produkte und organisiert den Transport.

In Polen gibt es derzeit sieben bewachte Zentren für Flüchtlinge – sechs feste und ein provisorisches. Etwa 2000 Personen leben dort. Die Zentren in Kętrzyn, Biała Podlaska und Białystok werden von der Diakonie Polen unterstützt. Sie hat Kleidung, Schuhwerk, Essen, Hygieneartikel, Spielzeuge und Schulmaterial übergeben.

Auch das Krankenhaus in Hajnówka, etwa 20 Kilometer von der polnisch-belarussischen Grenze entfernt, hat Hilfsgüter erhalten. Seit einigen Monaten steigt dort die Zahl der Flüchtlinge, die medizinisch behandelt werden müssen. Das Krankenhaus hat Schutzausrüstung (FFP2-Masken, medizinische Anzüge und Nitrilhandschuhe) bekommen.

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