Erstes inklusives Radio im Norden: Behinderte starten ihr Programm
11. April 2013
Husum. Schleswig-Holsteins Sozialministerin Kristin Alheit (SPD) hat das erste inklusive Radioprojekt im nördlichsten Bundesland gestartet, bei dem behinderte Menschen das Programm produzieren. Beteiligt sind der Offene Kanal Schleswig-Holstein und die Husumer Werkstätten für behinderte Menschen. Das nunmehr 28. Außenstudio des Offenen Kanals Schleswig-Holstein (OKSH) wird in Husum ab sofort der Arbeitsplatz von sechs Beschäftigten der Werkstätten sein, die dort ihre eigenen Sendungen entwickeln, produzieren und ausstrahlen.
Beim zunächst auf drei Jahre angelegten Projekt "HusFunk" werden nach den Worten der Ministerin Menschen mit Behinderung selbst zu Berichterstattern. Alheit: "Das verstehe ich unter Inklusion." Zunächst einmal pro Woche werden die Werkstattbeschäftigten mit einer Radiosendung auf den Frequenzen von Westküste FM zu hören sein. Gemeinsam mit einem Medienpädagogen widmen sie sich Themen aus ihrer spezifischen Lebenswelt, gestalten daraus Radiobeiträge, machen Aufnahmen, wählen Musik aus und moderieren.
Einmal pro Woche auf Westküste FM
Der OKSH ist Träger von "HusFunk", stellt und unterhält die Radiotechnik und wickelt die Sendungen über seine Frequenzen von Westküste FM (Heide 105,2 - Garding 97,6 - Husum 98,8 - Wyk 96,7) ab, erklärte OKSH-Leiter Peter Willers. Das Projekt wird von der Medienstiftung Hamburg Schleswig-Holstein finanziell gefördert. Die Husumer Werkstätten der Norddeutschen Gesellschaft für Diakonie bieten Behinderten auf 570 Arbeitsplätzen eine Beschäftigung in derzeit 22 verschiedenen Arbeitsbereichen an.