Sprengel zwischen den Meeren:

Fläche als Herausforderung, Tourismus als Chance

Bischof Gothart Magaard hat auf der Landessynode der Nordkirche seinen ersten Bericht aus dem Sprengel Schleswig und Holstein vorgestellt
Bischof Gothart Magaard hat auf der Landessynode der Nordkirche seinen ersten Bericht aus dem Sprengel Schleswig und Holstein vorgestellt© Nordkirche / Silke Stöterau

27. September 2014 von Anja Ahrens

Lübeck-Travemünde. Bischof Gothart Magaard hat heute (27. September) auf der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) in Lübeck-Travemünde seinen ersten Bericht aus dem Sprengel Schleswig und Holstein vorgestellt.

Der Sprengel ist mit mehr als einer Million Kirchenmitgliedern und 365 Kirchengemeinden der größte der Nordkirche. Mehr als 600 Pastorinnen und Pastoren, fast 10.000 hauptamtlich Mitarbeitende und rund 33.000 ehrenamtlich Engagierte gestalten das kirchliche Leben in dem Sprengel, dessen besondere Herausforderung in seiner großen Fläche besteht. 

Bischof Gothart Magaard sagte: „Der Himmel ist das Glück des Flachlandes. Die Probleme eines Flächensprengels sind irdischer Natur. Die Dynamik des sozialen Wandels begünstigt Zentren und Achsen. Die Zwischenflächen werden ausgedünnt und geschwächt, wenn keine Gegensteuerung erfolgt. Das zentrale Thema heißt: Wie können Lebens- und Arbeitsbedingungen in Flächenregionen stabilisiert werden? Welche Lobby, auch im kirchlichen Raum, haben ländliche Räume?"

Es gelte genau zu prüfen, wie der kirchliche Verkündigungsauftrag mit der Lebenswirklichkeit der Menschen vernetzt und verbunden sein könne und welche Antworten sich im Licht des Evangelium entwickeln ließen. Die Hauptfrage sei, wie die Kirche zu einem sinnvollen, erfüllten Leben im ländlichen Raum beitragen könne. Bischof Magaard sagte: „Es gilt, die ‚Koalition der ländlichen Räume‘, die 2008 auch mit kirchlicher Beteiligung ins Leben gerufen wurde, weiterzuentwickeln, um die Stimme der ländlichen Räume in der Politik hörbar zu machen."

Wichtig sei auch, den Blick auf die Situation der Kirchenmusik in den ländlichen Räumen zu richten, die laut Bischof Magaard „ein wesentliches Element kultureller Bildung, auch und gerade in der Bildungs- und Kulturlandschaft in der Fläche ist. Die Spannweite in der kirchenmusikalischen Arbeit im Sprengel – von Posaunenchören über so genannte klassische Kirchenmusik bis hin zur christlichen Popularmusik – stellt einen großen Gewinn dar", so der Bischof. Diesen gelte es zu gestalten, indem die Qualität gesichert und ein flächendeckendes, gut ausbalanciertes Netzwerk von haupt- und ehrenamtlichen Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusikern erhalten wird. Regionalkantorate auf Kirchenkreisebene zu schaffen und Bündnisse mit den Schulen vor Ort zu schließen, könnten interessante Modelle sein, so Bischof Gothart Magaard, um gegebenenfalls Stellen zu teilen oder aufzustocken.

Schließlich sei die kirchliche Arbeit in den Tourismusregionen ein bedeutendes Thema für den Sprengel. Bischof Gothart Magaard führte aus: „Beeindruckt hat mich die Vielfalt und Reichweite der Angebote für Touristinnen und Touristen – von der täglichen Gute-Nacht-Geschichte für Kinder und Eltern über Begegnungsangebote und Spiele-Nachmittage bis hin zu Abendsegen, Urlauberkantorei und Open-Air-Gottesdienst am Meeresstrand. Für manche Urlauber ist die Ferienzeit – neben Heiligabend – das einzige Fenster zum Gottesdienst." Auch Kirchenkonzerte, Pilgerwege und offene Kirchen würden dankbar angenommen.

Laut einer Befragung sehen zwei Drittel der Gäste Schleswig-Holsteins den Urlaub als eine Zeit für „Seelenpflege“, über 50 Prozent wollen gern „Orte mit besonderer Ausstrahlung“ aufsuchen und jeder dritte Reisende äußert Interesse an einem kulturellen Angebot in der Kirche.

In seinem Bericht sprach sich Bischof Gothart Magaard dafür aus, die Ortsgemeinden, die den wesentlichen Beitrag für die Gäste in Schleswig-Holstein leisten, auch finanziell zu unterstützen, weil Tourismusarbeit eine Querschnittsaufgabe der Kirche sei. Er sagte: „Wenn wir dieses Arbeitsfeld weiter voranbringen wollen, dürfen wir unsere Gemeinden, unsere Mitarbeitenden und Pastoren in den Urlaubsgebieten nicht allein lassen. Das gilt für die Gebiete mit sehr hohen Gästezahlen an Nord- und Ostsee, also nordkirchenweit!"

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