Flüchtlingsbeauftragter als Brückenbauer
26. November 2018
Seit einem knappen halben Jahr ist Daniel Hettwich Flüchtlingsbeauftragter des Kirchenkreises Ostholstein. Und er hat eine Aufgabe: Brücken bauen zwischen den Migranten und den ehrenamtlichen und hauptberuflichen Helfern.
Eines steht für den 54-Jährigen außer Frage: Nämlich, dass Menschen in Not geholfen werden muss, unabhängig davon, ob die Rahmenbedingungen bei uns gerade optimal sind oder nicht. „Wenn einer an die Tür klopft und um Hilfe bittet, muss ich darüber nachdenken, wie ich diesem Menschen helfen kann“, sagt er.
Seit 2013 engagiert in der Flüchtlingsarbeit
Bevor sich Hettwich auf die Nachfolge von Volker Holtermann bewarb, unterstützte er in Ostholstein anerkannte Flüchtlinge mit Aufenthaltstitel bei der Suche nach einer eigenen Wohnung. Doch sein Engagement für Menschen, die in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft in Deutschland eine neue Heimat suchen, reicht schon einige Jahre länger zurück. Seit 2013 engagiert sich Daniel Hettwich in der Flüchtlingsarbeit und führte zunächst in Lübeck eine Gemeinschaftsunterkunft, in der vor allem schwer kranke Menschen eine Bleibe fanden.
Wie geht die Gesellschaft mit Flüchtlingen um?
So wertvoll die individuelle Hilfe auch ist, will Hettwich doch mehr die generelle Frage in den Blick nehmen, wie die Gesellschaft mit geflüchteten Menschen umgeht. Deshalb studierte er zusätzlich zu seiner beruflichen Tätigkeit studiert er Sozialökonomie und Personalführung. In seinem Studium hat er sich unter anderem mit der Frage beschäftigt, welche Ressourcen durch Zuwanderung für unsere Gesellschaft erschlossen werden können. „Angesichts der demografischen Entwicklung werden wir Zuwanderer brauchen, auch wenn das heute kaum jemand wahrhaben will“, ist Hettwich überzeugt.
Vermittler zwischen den Ämtern
Der gelernte Erzieher, Pharmakant und Immobilienkaufmann will Brücken bauen zwischen den Migranten und den ehrenamtlichen und hauptberuflichen Helfern. Gerade in Zeiten, in denen die Unterstützung für Flüchtlinge zurückgegangen ist und durch Teile der Bevölkerung abgelehnt wird, will er die Helfer stärken und unterstützen. Vor allem ist er dabei ein Vermittler für den Kontakt zu den Ausländerbehörden und anderen Ämtern.
Menschen zu helfen ist die Triebfeder
Damit ist er nicht allein: Neben den vielen Ehrenamtlichen in den Gemeinden sind es vor allem die Flüchtlingsbeauftragten aller 13 Kirchenkreise der Nordkirche – von Flensburg bis nach Stralsund – die untereinander eng vernetzt sind und sich regelmäßig über neueste rechtliche und politische Entwicklungen austauschen. „Menschen zu helfen – Kirche teilt diesen Anspruch mit mir“, sagt der Flüchtlingsbeauftragte. „Und das ist für mich eine ganz große Triebfeder.“