Flüchtlingsbeauftragter warnt vor „rechten Rattenfängern“
06. Januar 2015
Kiel. Achtung vor "rechten Rattenfängern"! Schleswig-Holsteins Zuwanderungsbeauftragter warnt vor Stimmungsmache gegen Flüchtlinge, nachdem gegen Asylsuchende eine Rauchbombe gezündet worden war.
Schleswig-Holsteins Zuwanderungsbeauftragter Stefan Schmidt warnt vor einer Stimmungsmache gegen Flüchtlinge. Anlass ist die Rauchbombe, die unbekannte Täter in einer Unterkunft für Asylsuchende in Grabau (Kreis Stormarn) gezündet hatten. Schon seit längerem werde auch im nördlichsten Bundesland gegen Asylsuchende gehetzt und versucht, Stimmung gegen Schutzsuchende zu machen. Nicht nur in Neumünster und Kiel seien entsprechende Flugblätter der NPD aufgetaucht, sondern auch in anderen Orten, beklagte Schmidt.
Zahlen sprechen deutliche Sprache
Mit dem Schüren von Ängsten vor angeblicher Überfremdung "versuchen rechte Rattenfänger Ihre Anhängerschaft zu erweitern und dadurch politischen Einfluss zu gewinnen", sagte Schmidt weiter. Dabei würden die Zahlen eine ganz andere Sprache sprechen. Schmidt: "Bei 2,8 Millionen Einwohnern und 7.000 neu aufgenommenen Flüchtlingen kann wohl keiner ernsthaft behaupten, Schleswig-Holstein nimmt zu viele Schutzsuchende auf."
Am vergangenen Freitagabend (2. Januar) mussten sechs Bewohner des Grabauer Flüchtlingsheims ihre Unterkunft wegen starker Rauchentwicklung verlassen, nachdem Unbekannte im Treppenhaus des Heims einen Nebeltopf gezündet hatten.