Flüchtlingspastorin erschüttert über drei Brandopfer
07. Februar 2014
Hamburg. Bei einem Brand in einer Flüchtlingsunterkunft in Hamburg sind in der Nacht zum Donnerstag drei Menschen ums Leben gekommen. Bei den Opfern handelt es sich um eine 33-jährige Mutter sowie ihre beiden sechs und sieben Jahre alten Söhne.Es soll sich bei ihnen um Flüchtlinge aus Pakistan handeln. Die Polizei ermittelt derzeit wegen Brandstiftung und hat eine Sonderkommission eingerichtet.
Flüchtlingspastorin Fanny Dethloff äußerte sich am Nachmittag entsetzt und erschüttert über die Toten. Wenn es sich um Brandstiftung handeln sollte, müssten deren Hintergründe penibel geklärt und die Tat entsprechend geahndet werden. Sie appellierte zugleich an alle Bürger, deutlich zu machen, dass Flüchtlinge in Hamburg willkommen sind. "Fremdenfeindlichkeit darf keine Perspektive in unserer Stadt sein", sagte sie dem epd. An die Kirchengemeinden der Stadt richtete sie die Bitte, den Menschen in neuen und alten Unterkünften mit Offenheit und nachbarschaftlichen Angeboten zu begegnen.
Dethloff will den Unglücksort besuchen und dort der Toten gedenken
Generell sei die Lage für in Hamburg lebende und neuankommende Asylsuchende angespannt. In mehreren Unterkünften und in der Erstaufnahme herrschten Platznot und mangelnde Hygiene, sagte Dethloff. Es gebe keine medizinische Versorgung in ausreichendem Umfang sowie kaum Angebote für Kinder. Auch fehle Personal, um die Menschen mit ihren Bedürfnissen und Fragen wirklich wahrzunehmen. "In einer reichen Stadt wie Hamburg beschämt es einen, an vielen Orten solche Not anzutreffen, die von vielen ungesehen und unerkannt hingenommen wird, sagte sie. Die Pastorin will am Freitagvormittag den Unglücksort besuchen und dort auch der Toten gedenken.