Friedensglocke wird in Greifswalder Dom gehievt
06. August 2013
Greifswald. Die siebte und letzte Glocke für den Greifswalder Dom St. Nikolai wird am Dienstag kommender Woche (13. August) nach einer kurzen Andacht um 10 Uhr in den Turm des Sakralbaus hochzogen. Wie der pommersche Kirchenkreis am Dienstag mitteilte, soll die sogenannte Friedensglocke am 29. September beim Glockenfest der Domgemeinde erstmalig "offiziell" geläutet werden.
Da wegen der zahlreichen Rissbildungen am fast 100 Meter hohen Turm Schwingungsuntersuchungen erforderlich sind, soll das Geläut schon vor dem Glockenfest "inoffiziell" in Gang gesetzt werden.
Verzierung mit Kranichen - Symbol des Friedens
Die neue Glocke wiegt 570 Kilogramm, hat einen Durchmesser von 898 Millimetern (0,898 Meter) und eine Höhe ohne Krone von 743 Millimetern (0,743 Meter). Sie ist mit den im Norden beheimateten Kranichen verziert. Nach dem Atombombenabwurf auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki wurden Kraniche zum weltweiten Symbol des Friedens.
Das derzeitige Geläut des Greifswalder Doms besteht aus drei historischen Glocken, der Franziskanerglocke aus dem 14. Jahrhundert, der Bet- und Professorenglocke von 1440 und der Kindtaufglocke von 1615, sowie aus drei Glocken, die 2006 und 2010 gegossen wurden. Seit 1996 hatte die Kirchengemeinde die drei historischen Glocken restaurieren lassen. Schirmherr des Glockenprojekts ist Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD).
Der Greifswalder Dom soll in den nächsten vier Jahren für fünf Millionen Euro weiter instand gesetzt werden, hieß es. Schadensschwerpunkte sind erhebliche Rissbildungen im Ostbereich des Kirchenschiffs und am Turm, teilweise Zerstörungen des Dachtragwerkes unter anderem durch Hausschwamm sowie undichte und erneuerungsbedürftige Dachflächen und Fassade. Zwischen 2009 und 2011 erfolgten bereits drei Sanierungsabschnitte.