Familienbildung

„Futtern wie bei Luthern“ – der etwas andere Kochkurs

Voller Einsatz für den Krustenbraten (v.l.):Ingelore Ridder, Pastor Ulrich Thomas und Liesel Amelingmeyer, Leiterin der evangelischen Familienbildung Eppendorf
Voller Einsatz für den Krustenbraten (v.l.):Ingelore Ridder, Pastor Ulrich Thomas und Liesel Amelingmeyer, Leiterin der evangelischen Familienbildung Eppendorf© Timo Teggatz / Evangelische Zeitung

05. November 2014 von Timo Teggatz

Hamburg. Was gab’s eigentlich damals zu Tisch bei Luther? Zehn Hamburger wissen das jetzt genau, denn sie haben mitgemacht beim Kochkurs „Futtern wie bei Luthern“. Wichtigste Erkenntnis: Geschmeckt hat es schon vor Jahrhunderten, allerdings etwas anders.

Eine Sache vorweg: Dieses berühmte Zitat Luthers, das mit der Frage endet „...hat es Euch nicht geschmecket?“ – das hat der Reformator tatsächlich so gesagt. Allerdings war es sehr wahrscheinlich ironisch gemeint. „Damals wurde zu Tisch der eine oder andere Witz gerissen“, sagte Pastor Ulrich Thomas. Er lieferte sozusagen den theologischen Rahmen für den Kurs „Kochen wie zu Luthers Zeiten“, den die evangelische Familienbildung Eppendorf angeboten hat.

Zehn Leute sind in die Küche der Einrichtung gekommen, um zu erfahren, was damals so gekocht wurde. Doch bevor der Kurs beginnt, hat Leiterin Susanna D’Amato angepackt und kurzerhand die elektrischen Geräte entfernt. Schließlich kannten Luther und seine kochenden Zeitgenossen weder Mixer noch Mikrowelle.

Warum Luther kräftig würzte

Und so stehen Gisela Glaeske und ihr Partner Werner Quaas jetzt am Kochtopf und bereiten ihre Lombardische Suppe von Hand zu: Sie schneiden Möhren, verquirlen Eigelbe und geben Butter in den Kochtopf. „Es macht Spaß, mal auf diese Weise zu kochen“, sagt Gisela Glaeske und gibt Thymian in die Suppe.

Überhaupt wurde zu Luthers Zeiten kräftig gewürzt, und das aus einem ganz besonderen Grund. Damals gab es keine Kühlschränke, Lebensmittel wurden schneller schlecht. Und mit Gewürzen konnte man einen etwas faulen Geschmack schon mal kaschieren.

In Hamburg sind die Zutaten aber alle unbedenklich, so dass die Teilnehmer ohne Angst zu Werke gehen können. Die mittelalterlichen Brötchen sind genauso frisch wie die Hochrippe an der Kruste und das Huhn in einer Sauce, gewürzt mit Nelken, Kardamon und Ingwer. Die Rezepte lehnen sich übrigens an die Lombardische Küche an, und auch das hat seinen Grund: Der Papst, dem Luther als Mönch kritisch gegenüber stand, saß in der Lombardei.

Der etwas andere Kochkurs steigt noch einmal

Wie das Essen zu Luthers Zeit geschmeckt hat, das konnten die Hobbyköche bei einem Drei-Gänge-Menü in gemütlichen Runde nach dem Kurs testen. „Ungewöhnlich, aber nicht schlecht“ urteilte zum Beispiel Teilnehmerin Christa Lösch. Leiterin Susann D’Amato hatte da schon wieder den nächsten Kurs im Kopf: Am Montag, 10. November, wird noch einmal gekocht wie zu Luthers Zeiten. Dann gibt’s gefüllte Ente mit Pflaumen.

Info

Der zweite Kurs „Kochen wie zu Luthers Zeiten“ beginnt am Montag, 10. November, um 18 Uhr. Die Teilnahmegebühr beträgt 26 Euro inklusive Lebensmittelumlage. Wenn größere Gruppen Interesse haben, werden weitere Kurse aufgelegt. Kontakt: 040 /  46 07 93 19.

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