Mahnmal St. Nikolai

Gedenken an die Opfer der Bombardierung

Der Turm der 1943 zerstörten evangelischen Hauptkirche St. Nikolai in Hamburg mit der Bronzeplastik "Erden Engel" von Edith Breckwoldt. Die vierthöchste Kirche der Welt brannte im Hamburger Feuersturm aus und ist heute Mahnmal für die Opfer von Krieg und Gewalt.
Der Turm der 1943 zerstörten evangelischen Hauptkirche St. Nikolai in Hamburg mit der Bronzeplastik "Erden Engel" von Edith Breckwoldt. Die vierthöchste Kirche der Welt brannte im Hamburger Feuersturm aus und ist heute Mahnmal für die Opfer von Krieg und Gewalt. © epd-Bild, Norbert Neetz

20. Juli 2018

75 Jahre nach den verheerenden Bombenangriffen auf Hamburg lenkt das Mahnmal St. Nikolai den Blick auf die Leiden der KZ-Häftlinge. Unter dem Titel "Vor uns lagen nur Trümmer" thematisiert die Ausstellung bis Ende September ihren Einsatz zur Bergung von Toten und Entschärfung von Blindgängern.

Es sei im Gedächtnis der Stadt kaum gegenwärtig, dass fast 10.000 KZ-Häftlinge eingesetzt wurden, sagte Detlef Garbe, Direktor der KZ-Gedenkstätte Neuengamme, zur Eröffnung.

Belastende und traumatisierende Arbeit

Mit der "Operation Gomorrha" wurden vom 24. Juli bis 3. August 1943 zahlreiche Stadtteile zerstört - mehr als 34.000 Menschen kamen zu Tode. Mit einer zentralen Gedenkveranstaltung im Michel am Sonntag (22. Juli) wird die Stadt der Opfer gedenken.

St. Michaelis

Häftlinge aus dem KZ Neuengamme hätten Grund genug gehabt, die Bombardierung Hamburgs mit Genugtuung zu erleben, sagte Kuratorin Katharina Hertz-Eichenrode. Überliefert sei jedoch, dass sie sehr viel Mitleid gezeigt hätten. Vor allem die Suche nach Leichen sei eine "sehr belastende, traumatisierende Arbeit" für sie gewesen. Manche Opfer seien durch Kohlenmonoxid erstickt und kaum versehrt gewesen. Andere seien bis zur Unkenntlichkeit verbrannt.

Die KZ-Häftlinge waren die einzigen, die unmittelbar nach der Bombardierung die vollständig zerstörten Stadtteile Hammerbrook, Borgfelde und Rothenburgsort betreten durften. Das KZ Neuengamme im ländlichen Südosten Hamburgs wurde nicht bombardiert.

Ergänzung zur Dauerausstellung im Nikolai-Museum

Mit 23 Tafeln und ein Film ergänzen die Dauerausstellung im Nikolai-Museum zum Bombenkrieg in Hamburg. Das Mahnmal St. Nikolai in der kriegszerstörten Ruine der ehemaligen Hauptkirche ist den Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft von 1933 bis 1945 gewidmet.

Kranzniederlegung an St. Nikolai

Die zentrale Gedenkveranstaltung am Sonntag beginnt um 13 Uhr mit einer Kranzniederlegung an St. Nikolai. In der Hauptkirche St. Michaelis sprechen anschließend Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), Bischöfin Kirsten Fehrs und Erzbischof Stefan Heße. Es singt die Kantorei St. Michaelis die von Michel-Kantor Manuel Gera vertonte Coventry-Litanei. Michael Batz liest aus seinem Werk "Neun Sätze nach Feuer".

Konzert erinnert an Jahrestag

Eine Woche später sind am 29. Juli um 11 Uhr und um 15 Uhr zwei Konzerte mit den Turmglocken (Carillon) von St. Nikolai zu hören. Das Sommerkonzert mit mehreren norddeutschen Carillonneuren erinnert am Vormittag mit Chorälen an den Jahrestag der "Operation Gomorrha". Am Nachmittag gibt es zum 25-jährigen Bestehen des Carillons ein unterhaltsames Programm.

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