Gedenken an die Toten auf der Flucht
13. November 2018
Mit einer Schweigeprozession in der Hamburger City soll am Freitag (16. November) der Toten gedacht werden, die auf ihrer Flucht nach Europa ums Leben gekommen sind.
Sie wird um 16 Uhr an der Hauptkirche St. Jacobi in Steinstraße beginnen und auf dem Rathausmarkt enden, kündigte das Zentrum für Mission und Ökumene der Nordkirche an. Ein Gedenkgottesdienst zu dem Thema wird am Volkstrauertag (18. November) um 18 Uhr in St. Jacobi gefeiert. Die Predigt hält Flüchtlingspastorin Dietlind Jochims, als Gast spricht die NDR-Journalistin Anja Reschke.
Kerzen, Kranz und Blumen am Ehrenmal auf dem Rathausmarkt
Während der Prozession werden am Ehrenmal auf dem Rathausmarkt (Kleine Alster) Kerzen, Blumen und ein Kranz niedergelegt. Der Gottesdienst wird mitgestaltet von Hauptpastorin Astrid Kleist, dem Menschenrechtsreferenten des Ökumenewerks, Dietrich Gerstner, dem katholischen Pfarrer Norbert Bezikofer und Imam Erkan Yüksekkaya von der Centrums Moschee St. Georg.
Flüchtlingsbeauftragte: 2018 ist tödliches Jahr für Menschen auf der Flucht
Das Gedenken sei auch eine Anklage gegen die "immer perfider werdende Abschottungspolitik der EU", sagte Pastorin Jochims. Seit dem Jahr 2000 seien über 30.000 Menschen auf ihrem Weg in die EU gestorben. "2018 ist ein weiteres tödliches Jahr für Menschen, die auf ihrer Flucht versuchen, Europa zu erreichen", beklagte Gerstner. Sogar die humanitäre Pflicht zur Rettung werde derzeit infrage gestellt.