Gedenken an Zwangsaussiedlung in Westmecklenburg
02. Oktober 2013
Dechow. Mit einer Gedenkveranstaltung ist am Mittwoch im ehemaligen mecklenburgischen Dorf Lankow (bei Ratzeburg) an das Schicksal der Zwangsausgesiedelten und der geschleiften Dörfer im früheren DDR-Grenzsperrgebiet erinnert worden. Nach Angaben des Infozentrums "Grenzhus Schlagsdorf" verloren in zwei großen Aktionen 1952 und 1961 über 11.000 Menschen aus dem DDR-Grenzsperrgebiet ihren Wohnsitz, darunter mehrere Hundert im westlichen Mecklenburg.
- www.grenzhus.de
Info
Die Betroffenen seien unter entwürdigenden Bedingungen ohne Gerichtsurteil und ohne Vorankündigung aus ihren Heimatorten herausgerissen und zwangsweise im Hinterland angesiedelt worden, hieß es. Sie konnten bis zur Aufhebung der Sperrzone nie in die Heimat zurück. Zudem seien sie öffentlich diskreditiert, kriminalisiert und lange Zeit bespitzelt worden.
Das durch Zwangsaussiedlung entvölkerte Dorf Lankow am Lankower See wurde den Angaben zufolge 1976 restlos abgetragen. 2009 entstanden ein Gedenkstein und eine erste Infotafel. Eine weitere Infotafel des Biosphärenreservats Schaalsee wurde am Mittwoch am Parkplatz bei Lankow eingeweiht. Zu der Gedenkveranstaltung hatten das Biosphärenreservat Schaalsee, die Gemeinde Dechow und das Grenzhus eingeladen.