Gemeinde zieht in Kieler Konzertkirche ein
03. Juli 2014
Kiel. In die bekannte Kieler Petrus-Kirche zieht eine Gemeinde ein. Noch wird das Gotteshaus für Konzerte genutzt, ab 2015 sollen dort moderne Gottesdienste stattfinden. Zuvor steht eine Sanierung an.
Die über Kiels Stadtgrenzen als Konzertort bekannte Petrus-Kirche wird Gemeindekirche. Das in den Jahren 1905 bis 1907 erbaute evangelische Gotteshaus wird ab 2015 vom Kirchenkreis Altholstein an die Kieler Apostel-Gemeinde vermietet. Dafür wird die Kirchengemeinde jährlich 17.000 Euro Miete zahlen. Die Petrus-Kirche war jahrelang auch Konzertort für das Schleswig-Holstein Musikfestival.
Sanierung für 1,5 Millionen Euro
Zunächst aber muss das Gotteshaus saniert werden.Die Gesamtinvestitionen liegen bei 1,5 Millionen Euro. Der Bund wird 350.000 Euro geben, der Kirchenkreis Altholstein ist mit 950.000 Euro dabei und die Apostel-Gemeinde mit 200.000 Euro. Die Kirchenkreissynode Altholstein hatte jüngst der neuen Nutzung zugestimmt.
Die Petrus-Kirche hat eine bewegte Geschichte hinter sich: 1907 wurde sie als Marine-Garnisonskirche geweiht und 1944 im Zweiten Weltkrieg durch Bomben weitgehend zerstört. 1949 begann der Wiederaufbau. 1985 kaufte der Kirchenkreis das Gotteshaus dem Bund ab und nutzte sie als Veranstaltungs- und Konzertkirche.
Kirche bislang mit anderen Gemeinden geteilt
Die Apostel-Kirchengemeinde ist 2008 aus der Fusion der ehemaligen Kirchengemeinden Petrus-Süd und Jakobi-West entstanden. Bislang teilt sich mit zwei anderen Kirchengemeinden für Gottesdienste zwei Kirchen. Dieser für eine Kirchengemeinde besondere wie auch schwierige Zustand soll ab 2015 ein Ende finden, freut sich Pastor Lars Reimann.
Die Kirchengemeinde bietet neben einem traditionellen Sonntags-Gottesdienst auch moderne Formen mit Rockband an. "Mit unseren modernen Gottesdiensten sprengen wir die räumlichen Grenzen", sagte Pastor Reimann. Die Gemeinde hat über 4.000 Mitglieder, von denen rund 500 zum aktiven Teil zählen. Zu den modernen Gottesdiensten kommen regelmäßig einige hundert Besucher.