Glockenmuseum warnt vor Glockendieben
30. Oktober 2012
Schwerin/Gießen. Nach Diebstahl und Vernichtung einer historisch wertvollen Glocke in Groß Ridsenow südostlich von Rostock raten Experten zu besonderen Vorsichtsmaßnahmen. Metalldiebe hätten es immer öfter auf Kirchenglocken abgesehen, erklärte der Verein Deutsches Glockenmuseum in Buseck bei Gießen.
Daher werde allen Kirchengemeinden geraten, frei aufgehängte Glocken zu sichern, sagte Geschäftsführer Daniel Romfeld. Die immer höher steigenden Rohstoffpreise ließen Täter selbst vor wertvollem Kulturgut nicht zurückschrecken.
Händler sollten die Polizei verständigen
Die 600 Kilogramm schwere Glocke von Groß Ridsenow stammte aus dem 15. Jahrhundert. Sie war aus einem frei stehenden Glockenstuhl ausgebaut und abtransportiert worden. Ein Schrotthändler hatte die Glocke zerlegt und drei Euro pro Kilo bezahlt. Der Schaden betrage mit mindestens 20.000 Euro mehr als das Zehnfache des Erlöses, klagte Romfeld. Händler sollten die Polizei verständigen, wenn sie eine Glocke aus unbekannter Herkunft zum Kauf angeboten bekämen.