St. Annen-Museum

Goldene Gottesdienst-Gewänder in Lübecker Museum

Das Museumsquartier St. Annen befindet sich in den Gebäuden des ehemaligen St.-Annen-Klosters in Lübeck.
Das Museumsquartier St. Annen befindet sich in den Gebäuden des ehemaligen St.-Annen-Klosters in Lübeck.© die LÜBECKER MUSEEN

18. Januar 2019

Lange Zeit über waren die kostbaren Paramente aus Gold und Seide eingelagert. Jetzt sind die Gewänder wieder im St. Annen-Museum zu sehen.

Stoffe mit Geschichte: Das St. Annen-Museum zeigt ab Freitag, den 18. Januar, aufwendig gestaltete Gottesdienst-Gewänder aus dem 14. und 15. Jahrhundert.

Die sogenannten Paramente stammen ursprünglich aus der ehemaligen Marienkirche im polnischen Danzig. In der Dauerausstellung "Von Samtbrokat und Häutchengold - Ausgewählte Paramente aus dem Danziger Mittelalterschatz" sind sie nach zehn Jahren erstmals wieder zu sehen.

"Mit den Paramenten zeigen wir Schätze wie weltweit kein anderes Museum", sagte der Leiter der Lübecker Museen, Hans Wißkirchen, am Donnerstag bei der Vorstellung.

Neuer Ort für alte Gewänder

Es handelt sich dabei um Textilien, die in Gottesdiensten verwendet wurden, etwa als Kleidung der Geistlichen oder als Behänge an Altar und Kanzel. Die Gewänder sind eine Dauerleihgabe der Union Evangelischer Kirchen (UEK) und seit 1990 im St. Annen-Museum beheimatet. Aufgrund einer Museumssanierung mussten die kostbaren Stücke aus Seide und Gold schließlich eingelagert werden - bis jetzt.

In den vergangenen Jahren wurde eigens ein dunkler, kühler Raum mit passenden Vitrinen eingerichtet, um die ersten fünf Paramente wieder öffentlich zu zeigen. Die Kosten beliefen sich auf 65.000 Euro. Eine Investition, die sich nach den Worten von Museumsleiterin Dagmar Täube gelohnt hat.

Der Stoff, aus dem die Träume sind

"Die Besucher können in die Atmosphäre des Mittelalters eintauchen, das noch sehr viel mit uns zu tun hat." Schließlich hätten sich die Menschen damals die gleichen Lebensfragen gestellt wie heute, aber andere Antworten gefunden. Daraus ließen sich auch heute noch Lehren ziehen.

Zu den ältesten Objekten gehört ein liturgisches Diakonen-Gewand (Dalmatik) aus zentralasiatischer Seide mit reichem Golddekor gefertigt, das aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts stammt. Zusätzlich zu den Paramenten sind 20 weitere mittelalterliche Exponate aus dem Museumsbestand zu sehen, wie etwa der aufwendig bemalte Zirkelbrüder-Altar.

Restauration bei laufendem Betrieb

Insgesamt lagern im St. Annen-Museum 103 Stücke aus dem Danziger Mittelalterschatz, etwa die Hälfte davon sind Gewänder für Geistliche. Viele der Paramente zeigen gestickte Bilder, etwa die Darstellung von Heiligen, Szenen aus dem Marienleben oder der Passion Christi. Nach und nach sollen weitere Stücke restauriert und gegen die aktuellen Ausstellungsstücke ausgetauscht werden. Das dient auch dem Schutz der Exponate. "Die Textilien sind sehr lichtempfindlich. Sonnenlicht etwa würde die Gewänder sehr schnell ausbleichen", erklärte Täube.

Die Paramente-Sammlung aus dem Danziger Mittelalterschatz umfasste Anfang des 20. Jahrhunderts noch über 500 Teile. In der Danziger Marienkirche versteckt, hatten sie Reformation und Kriege überdauert. Ein Großteil der Sammlung gelang 1944 durch Flucht und Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus Danzig nach Thüringen. Ein Teil wurde 1961 von der Staatsregierung der DDR an die Volksrepublik Polen übergeben. Er wird heute im Danziger Nationalmuseum aufbewahrt. Andere Stücke kamen nach Westdeutschland. Sie wurden 1990 dem St. Annen-Museum überstellt.

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