Gottesdienst und Landesfest zum Herbst 1989 in Waren
02. Oktober 2019
Zur zentralen Festveranstaltung "30 Jahre friedliche Revolution in Mecklenburg-Vorpommern" lädt der Schweriner Landtag am 16. Oktober nach Waren (Müritz) ein. Gefeiert wird dieser Tag auch mit einem ökumenischen Gottesdienst mit Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt und Erzbischof Heiner Koch. In Waren fand am 16. Oktober 1989 unter dem Motto "Eine Hoffnung lernt laufen" die erste Demonstration in MV statt. Sie führte mit etwa 400 Teilnehmern von der Georgenkirche über den Neuen Markt zur Marienkirche.
Es sei wichtig, das Gedenken an die damaligen Ereignisse in der DDR zu bewahren, sagte Landtagspräsidentin Birgit Hesse. Dass die friedliche Revolution Anstoß für die deutsche Einheit war, sei vielen Menschen heute nicht so bewusst. Der Mut der Menschen, auf die Straße zu gehen, verdiene Respekt.
Respekt für den Mut der Menschen
Die Festveranstaltung am 16. Oktober startet um 16 Uhr mit einer Einstimmung und einem ersten Zeitzeugengespräch auf dem Warener Markt, sagte die Landesbeauftragte für die Aufarbeitung der SED-Diktatur, Anne Drescher.
Ökumenischer Gottesdienst in der Georgenkirche
Um 17 Uhr folgt ein ökumenischer Gottesdienst in der Georgenkirche, in dem die evangelische Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt (Schwerin) und der katholische Erzbischof Heiner Koch (Berlin) predigen werden zu einer Bibelstelle aus dem 2. Brief des Apostels Paulus an Timotheus (2. Tim1,7): "Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit."
Während des Gottesdienstes werden auch Zeitzeugen aus Waren zu Wort kommen. Anschließend soll mit Kerzen der Demonstrationsweg vom 16. Oktober 1989 nachgegangen und die Kerzen auf dem Markt abgestellt werden.
Offizieller Festakt in der Marienkirche
In der Marienkirche beginnt um 18.30 Uhr der offizielle Festakt des Landes. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) und Landtagspräsidentin Hesse werden Grußworte sprechen. Den Festvortrag wird der Theologe und Politiker Markus Meckel (SPD) halten. Meckel war von 1982 bis 1988 evangelischer Gemeindepastor in Vipperow (Müritz) und später einige Monate lang DDR-Außenminister. Er sei sehr prägend für die Bürger- und Friedensbewegung in MV gewesen, sagte Drescher.
Nach dem Festakt in der Marienkirche soll auf dem Markt der Siegerentwurf für das zentrale Gedenkzeichen von MV an die friedliche Revolution vorgestellt werden. Die begehbare Installation aus Stelen und Tafeln zweier Stuttgarter Künstler soll später vor der Georgenkirche in Waren (Müritz) aufgestellt werden.
Zeitzeugen im Interview
Zudem sollen am 16. Oktober auf dem Markt Videosequenzen und Fotos von den Ereignissen im Herbst 1989 in MV gezeigt sowie Zeitzeugen interviewt werden, sagte Drescher. Um die Menschen miteinander ins Gespräch zu bringen, seien verschiedene Angebote geplant. Zwar solle bei dem zentralen Gedenken die Freude im Mittelpunkt stehen. Doch es sollten auch die Menschen gehört werden, die anders über die damaligen Ereignisse denken.