Großes Tauffest am Hamburger Elbstrand
07. Juni 2019
Es könnte das größte Tauffest in der Geschichte der evangelischen Kirche in Deutschland werden: Unter dem Motto "Moin Welt!" sollen am Pfingssonnabend (8.Juni) am Hamburger Elbstrand rund 500 Babys, Kinder, Jugendliche und Erwachsene getauft werden. Gefeiert wird am Rissener Ufer hinter Blankenese, und getauft wird wahlweise mit Leitungswasser an Land oder direkt im Elbstrom.
Der jüngste Täufling ist erst wenige Wochen alt. Angemeldet wurde er für die Taufe, als er noch gar nicht geboren war. Der älteste Täufling dagegen ist schon 56. Beteiligt sind 65 Gemeinden in Hamburg und dem Umland.
92 Pastorinnen und Pastoren beteiligt
.Die Eltern haben sich bei ihren Ortsgemeinden angemeldet. 92 Pastorinnen und Pastoren sind an dem Tauffest beteiligt. Veranstalter sind die beiden Hamburger Kirchenkreise. Sie rechnen damit, dass auch viele Menschen zum Tauffest kommen, die sich mit der Kirche nicht so eng verbunden fühlen.
Aus Hamburg-Niendorf ist die Familie Scholz mit ihren drei Kindern Lia (6), Mats (4) und Tom (11) dabei. Für das Tauffest verwarfen sie sogar ihren Plan, ihre Kinder mit 14 Jahren selbst entscheiden zu lassen, ob sie getauft werden. 20 Verwandte und Freunde bringen sie mit an den Elbstrand, anschließend wird im heimischen Garten weitergefeiert.
Gottesdienst um 15 Uhr mit Bischöfin Kirsten Fehrs
Der Gottesdienst beginnt um 15 Uhr, die Predigt hält Bischöfin Kirsten Fehrs. Anschließend ziehen die Gäste mit ihren Täuflingen getrennt nach Gemeinden ans Elbufer. Nach den Taufen ist am Ufer ein großes Picknick geplant. 500 Bierzeltgarnituren werden aufgestellt, für Gebäck, Getränke und Erdbeeren ist gesorgt. Ihr Geschirr bringen die Gäste selbst mit.
Bus-Shuttle der Linie 189
Die Vorbereitungen laufen seit Monaten. Rund 5.000 Gäste werden erwartet. Für den Autoverkehr wird das Gebiet am Rissener Ufer weiträumig gesperrt. Vom Blankeneser S-Bahnhof und von der Fachhochschule Wedel gibt es einen Bus-Shuttle der Linie 189 im engen Takt.
Die Veranstalter hoffen auf gutes Wetter. "Wir haben keinen Plan B", betont Mitorganisatorin Brigitte Könemann. Einen kräftigen Regenschauer müssten die Täuflinge geduldig aushalten. "Dann kommt das Wasser eben auch von oben", sagt Pastor Hendrik Höver aus dem Organisationsteam. Abgesagt werde das Fest nur, wenn ein Unwetter droht und die Sicherheit nicht gewährleistet sei. Dann ziehen die Taufgesellschaften in die benachbarten Kirchen.
Hohe Umweltauflagen - ökofaires Fest geplant
Weil das Rissener Ufer Naturschutzgebiet ist, gelten hier hohe Umweltauflagen. Konflikte mit den beteiligten Behörden habe es jedoch nicht gegeben, sagt Brigitte Könemann. Die Kirchenkreise selbst hätten ein großes Interesse, ein ökofaires Fest ohne Plastikgeschirr und Papierservietten zu feiern.
Bereits 2011 hatte der Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein ein Tauffest mit 243 Kinder am Elbstrand gefeiert. Gerade rechtzeitig vor dem ersten Kirchenlied hatten sich damals die dunklen Regenwolken verzogen und die Sonne schien.