Hamburger Aids-Gedenken mit Landesbischof Gerhard Ulrich
26. November 2013
Hamburg/Kiel . Mit einer Gedenkfeier in der evangelischen Kirche von St. Georg (nahe Hauptbahnhof) erinnert die Hamburger Aids-Seelsorge am Welt-Aids-Tag (Sonntag, 1. Dezember) an die Situation von Aids-Kranken und HIV-Infizierten. Gerhard Ulrich, Landesbischof der Nordkirche, spricht ein Grußwort. Die Jugendbuchautorin Kirsten Boie liest "Geschichten, die man nicht erzählen kann". Gezeigt werden Ausschnitte aus dem neuen St. Pauli-Musical "Rent". Moderator ist Hamburgs Aids-Pastor Detlev Gause. Beginn ist um 18 Uhr. Anschließend zieht ein "Candle-Light-Walk" ab 19.30 Uhr durch die Innenstadt, um an die Verstorbenen zu erinnern.
Es dürfe nicht vergessen werden, so die Aids-Seelsorge, dass viele Menschen unter den Folgen ihrer HIV-Infektion leiden. Da wo Medikamente nicht zugänglich sind, gebe es immer noch viel Krankheit und Tod. Aber auch in Deutschland hätten viele Angst sich mit ihrer Infektion zu zeigen, weil sie im sozialen Miteinander Nachteile erwarten. "Die Erfahrung von Ablehnung, Ausgrenzung, Diskriminierung und Mobbing ist keine Randerscheinung, sondern kommt auch in der modernen Gesellschaft noch zu oft vor."
Gottesdienst zum Welt-Aids-Tag in Kiel
Auch in Kiel soll unter dem Motto "Positiv zusammen leben" ein besonderer Gottesdienst gefeiert werden. Dabei wollen die Aids-Hilfe und der Kirchenkreis Altholstein in der St. Jürgen-Kirche gegen die Diskriminierung von HIV-Infizierten mobil machen, kündigte Pastorin Britta Timmermann an. "Die Leute sollen wissen, dass man mit Menschen, die HIV-infiziert sind, ganz normal umgehen kann und dass es überhaupt keinen Grund gibt, sie zu diskriminieren", sagte sie. Mit dabei ist auch der Kieler Propst Thomas Lienau-Becker.
In Deutschland leben nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung 78 000 Menschen mit HIV und Aids. Im vergangenen Jahr kam es zu rund 3000 Neuinfektionen. Der Welt-Aids-Tag ruft zur Solidarität mit Infizierten auf und erinnert an die, die an den Folgen der Immunschwächekrankheit gestorben sind. Er findet seit 1988 immer am 1. Dezember statt.