Hamburger Hospizwoche 2018
14. Oktober 2018
In 70 Veranstaltungen befasst sich die Hamburger Hospizwoche ab Sonntag (14. Oktober) mit den Themen Tod und Trauer. Bis zum 21. Oktober laden rund 40 Veranstalter zu Vorträgen, Workshops, Führungen und Konzerten ein. Schirmherr ist Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD).
Die Hamburger Hospizwoche findet seit 2007 statt. Beteiligt sind Einrichtungen der Hospiz- und Palliativarbeit sowie Kirchen und Krankenhäuser.
Eingeleitet wird die Woche vom Welthospiztag am Sonnabend (13. Oktober). Während einer Barkassenfahrt (16 Uhr) durch den Hafen wird über die Tätigkeit ehrenamtlicher Begleitung informiert.
NDR-Moderatorin Bettina Tietjen, die selbst in der Hospizbewegung tätig ist, spricht an Bord mit Ehrenamtlichen, Angehörigen und Hauptamtlichen über die Bedeutung der letzten Lebensphase.
Blankeneser Hospiz begleitete über 100 Menschen
Das christliche Emmaus-Hospiz in Hamburg-Blankenese ist ein Beispiel für die Notwendigkeit von Hospiz-Angeboten. Es hat im ersten Jahr seines Bestehens 118 sterbende Menschen auf ihrem letzten Weg begleitet.
Die Gäste blieben bis zu sechs Wochen, es sei jedoch auch jemand nach nur zehn Minuten Aufenthalt verstorben, sagte Hospiz-Gründerin Clarita Loeck. In dem 2017 eröffneten Hospiz arbeiten ihren Angaben zufolge fast 20 Hauptamtliche und 34 Ehrenamtliche.
Ehrenamtliche Sterbebegleiterinnen und - begleiter
Der Blankeneser Hospizverein hat mittlerweile in 13 elfmonatigen Kursen über 120 ehrenamtliche Sterbebegleiterinnen und -begleiter ausgebildet, die Schwerstkranke im Hospiz oder zu Hause zur Seite stehen.
Bereits 2016 eröffnete der Verein auch ein Trauercafé, das alle Trauernden im Hamburger Westen einlädt, sich mit anderen Menschen in ähnlicher Situation auszutauschen. Die monatlichen Treffen werden von ausgebildeten Trauerbegleitern unterstützt.
Begegnungen streicheln die Seele
Vier Mitarbeiterinnen bringen ihre Hunde mit in das Hospiz und stellen sie manchen Gästen auf Wunsch zum Spielen und Streicheln zur Verfügung. Die meisten Gäste freuen sich über die Abwechslung.
"Es gibt Untersuchungen, dass dieser Kontakt zur Linderung von Symptomen und zu höherer Lebensqualität führt", sagte Tobias Graefe, einer der Ärzte im Hospiz. "Solche Begegnungen streicheln die Seele und haben etwas Therapeutisches."
Unterstützerinnen und Unterstützer
Schirmherr des Blankeneser Hospizes ist der Theologe Fulbert Steffensky, Paten sind NDR-Intendant Lutz Marmor, der Unternehmer Ian Karan und der ehemalige Michel-Hauptpastor Helge Adolphsen.
Künstler wie Rolf Zukowski, Stefan Gwildis, Jane Comerford und das Hamburger Ärzteorchester unterstützen das Hospiz.