Hamburger St. Johannis-Kirche für Falken-Schutz geehrt
09. Oktober 2013
Die Hamburger St. Johannis Kirche in Harvestehude wird für den Schutz der Turmfalken und Dohlen ausgezeichnet. Die Gemeinde hat für die seltenen Vögel neue Lebensmöglichkeiten im Kirchturm geschaffen. Die Plakette "Lebensraum Kirche" des Naturschutzbundes (NABU) wird der Gemeinde am 18. Oktober offiziell überreicht.
Bundesweit wurden bislang 706 Kirchen mit der NABU-Plakette gewürdigt, teilte der NABU Hamburg am Dienstag mit.
In der Hansestadt ist St. Johannis die erste. Bei einer naturkundlichen Begehung mit NABU-Vertretern hatte Pastor Constantin Gröhn feststellen müssen, dass es für Turmfalken, Dohlen und Fledermäuse keine Einflugmöglichkeit in den St. Johannis-Turm gibt. Daraufhin wurde beschlossen, dort vier Nistkästen zu installieren. Außerdem sollen in den umliegenden Bäumen und an der Fassade des Pastorats Fledermauskästen als Sommerquartiere aufgehängt werden.
Etwa zwei Drittel aller Turmfalken ziehen nach Angaben des NABU ihren Nachwuchs in Brutnischen an Kirchtürmen auf. Es fehle jedoch oft an Nistmöglichkeiten. Viele Nistplätze würden bei Sanierungsarbeiten verloren gehen. Zudem würden Einfluglöcher oder Nischen zur Abwehr von Tauben gezielt vergittert. So habe es früher in Hamburg an fast jeder Kirche einen Turmfalken als "Untermieter" gegeben.