Menschenrechte

Hamburger Stipendiatin berichtet über Bedrohung mexikanischer Journalisten

Überall in Mexiko tötet die Drogenmafia Kritiker und kontrolliert nicht nur Medien, sondern auch Polizei und Behörden
Überall in Mexiko tötet die Drogenmafia Kritiker und kontrolliert nicht nur Medien, sondern auch Polizei und Behörden© epd-bild / Meinolf Koessmeier

02. Juli 2012 von Doreen Gliemann

Berlin/Hamburg. Mexiko gehört derzeit zu den gefährlichsten Orten für Journalisten weltweit. Die mexikanische Enthüllungsjournalistin Ana Lilia Perez, die als neue Stipendiatin von der Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte betreut wird, berichtete von Morddrohungen und gewalttätigen Angriffen gegen ihre Person. Perez hat vor wenigen Tagen Mexiko verlassen und ist in Hamburg in das einjährige Schutzprogramm der Stiftung aufgenommen worden.

Es gebe Klagen gegen ihre Berichterstattung, um sie mundtot zu machen. Zuletzt arbeitete die 36-Jährige auf Druck von internationalen Organisationen nur noch unter Polizeischutz. 

Unbequeme Berichte über Verbindungen zwischen Drogenmaffia und Politik

Perez zeigte sich pessimistisch mit Blick auf die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen am 1. Juli: Sie habe wenig Vertrauen in die Kandidaten der verschiedenen Parteien. Journalisten seien für alle unbequem. Zugleich forderte sie das Ausland auf, kritisch über Mexiko zu berichten. Nur so könne die Regierung dazu gebracht werden, aus Angst vor einem schlechten Image etwas zum Schutz von Journalisten zu tun. Perez berichtet seit 2003 in Magazinen, Tages- und Wochenzeitungen sowie in Büchern über die Verbindungen zwischen der Regierung, der Drogenmafia und dem staatlichen Mineralölkonzerns Pemex. 

 

Kurz vor den anstehenden Wahlen verwies auch die Menschenrechtsorganisation "Reporter ohne Grenzen" auf die lebensbedrohliche Lage von Journalisten, die über Korruption in der Regierung und den Einfluss der Drogenkartelle berichten.

Mord und Terror - Drogenkartelle Hauptfeinde der Pressefreiheit

Allein in den vergangenen zwei Monaten seien fünf Journalisten wegen ihrer Arbeit getötet worden. Mehr als 85 waren es den Angaben zufolge in den vergangenen zehn Jahren. Zur Abschreckung würden die Leichen der Reporter oft grausam verstümmelt und an die Redaktionen geschickt. Die Drogenkartelle zählen laut "Reporter ohne Grenzen" zu den größten Feinden der Pressefreiheit weltweit. Selten gingen die Behörden den Morden nach, kaum ein Täter werde bestraft.

Mexiko, Pakistan und Afghanistan: untere Ränge der Pressefreiheit

Um ihr Leben zu schützen, berichteten deshalb immer weniger Journalisten über Drogenhandel, die Gewaltherrschaft der Kartelle und ihre engen Verbindungen in die Politik. Stattdessen seien Blogs entstanden, in denen oft auch Redakteure anonym Informationen veröffentlichen, die sie in ihren Zeitungen oder Sendern nicht zu publizieren wagen. 

Auf der von "Reporter ohne Grenzen" geführten Rangliste der Pressefreiheit steht Mexiko auf Platz 149 von 179 und damit auf einer ähnlich schlechten Position wie Afghanistan oder Pakistan.

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