Entschädigungen ehemaliger Heimkinder

Heimkinder-Verein in Mecklenburg-Vorpommern gegründet

Gedenkstätte DDR-Jugendwerkhof in Torgau
Gedenkstätte DDR-Jugendwerkhof in Torgau © Uwe Winkler ,epd-ost

26. Juni 2012 von Simone Viere

Schwerin. Ein neuer Verein will in Mecklenburg-Vorpommern dazu beitragen, die Interessen ehemaliger DDR-Heimkinder zu vertreten. Der vor kurzem gegründete Verein "Heimkinder Ost - Mecklenburg-Vorpommern" habe das Ziel, "die dunklen Seiten der DDR nicht in Vergessenheit geraten zu lassen", so der Vorsitzende Ralf Sooß.

Dazu würden Mitglieder, die über das von ihnen Erlebte reden können, als Zeitzeugen auftreten, Projekte an Schulen unterstützen und Öffentlichkeitsarbeit leisten. Zudem wolle der Verein Anlaufstelle für die Opfer aller DDR-Heime sein und mit Unterstützung der Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen, Marita Pagels-Heineking, Hilfe bei der strafrechtlichen Rehabilitierung und der "Rückführung ins Leben" leisten. 

Ab 1. Juli Anlauf- und Beratungsstelle 

In Mecklenburg-Vorpommern wird es für Betroffene vom 1. Juli an eine Anlauf- und Beratungsstelle geben, die bei der Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen angesiedelt wird. Das nordöstliche Bundesland beteiligt sich mit rund 2,4 Millionen Euro am DDR-Heimkinder-Fonds der ostdeutschen Bundesländer. Insgesamt stehen für den Fonds 40 Millionen Euro für Entschädigungen ehemaliger Heimkinder in der DDR zur Verfügung.

Hilfsangebote für Opfer

"Wir können erlittenes Unrecht nicht wieder gut machen", sagte Schwesig. Aber es sei für sie eine Selbstverständlichkeit, den Opfern Hilfe anzubieten. Das Geld werde den Betroffenen direkt ausgezahlt und nicht an Dritte gegeben. Zudem werde es nicht auf sonstige Leistungen wie etwa das Arbeitslosengeld II angerechnet. Ehemalige DDR-Heimkinder dürften nicht "als Opfer zweiter Klasse abgestempelt werden". Deshalb habe sie sich dafür eingesetzt, dass es nach dem Hilfsfonds für westdeutsche Heimkinder auch einen Fonds für ostdeutsche Betroffene gibt. 

Nach Angaben des Schweriner Sozialministeriums gab es 1989 im Bereich der ehemaligen DDR 474 Heime der Jugendhilfe mit rund 29.300 Plätzen, darunter 31 Jugendwerkhöfe mit 3.500 Plätzen. In den früheren drei DDR-Nordbezirken, aus denen im Wesentlichen das Land Mecklenburg-Vorpommern gebildet wurde, existierten im selben Jahr 37 Einrichtungen der Jugendhilfe mit 4.700 Plätzen, darunter neun Jugendwerkhöfe. Zwischen 1949 und 1989 sollen insgesamt 495.000 Minderjährige in Einrichtungen der DDR-Jugendhilfe untergebracht gewesen sein. Bislang gebe es keine Zahlen, wie viele von ihnen Unrecht erlitten.

 

Info: Betroffene erhalten weitere Informationen übers Internet und unter der kostenfreien Telefonnummer 0800/1004900. 

Internet<link http: www.fonds-heimerziehung.de link-extern> www.fonds-heimerziehung.de 

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