Weltverfolgungsindex

Hilfswerk: Christenverfolgung hat weltweit stark zugenommen

Dunkle Wolken über dem Kreuz: Weltweit hat die Verfolgung von Christen zugenommen
Dunkle Wolken über dem Kreuz: Weltweit hat die Verfolgung von Christen zugenommen© vitanovski / Fotolia

07. Januar 2015 von Timo Teggatz

Weltweit hat die Verfolgung von Christen im vergangenen Jahr stark zugenommen. „Besorgniserregend“ nennt das der kirchenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag. An die Bunderegierung hat er eine Forderung.

Die Christenverfolgung hat weltweit nach Erkenntnissen des Hilfswerks Open Doors neues Ausmaß erreicht. Im vergangenen Jahr hätten sowohl Schärfe als auch geografische Verfolgung zugenommen, heißt es in dem "Weltverfolgungsindex" der christlichen Menschenrechtsorganisation. Aktuell werden dem Bericht zufolge rund 100 Millionen Christen weltweit wegen ihres Glaubens verfolgt. Der Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion, Volker Kauder, zeigte sich besorgt angesichts dieser Zahlen und forderte, religiösen Fanatismus zu ächten.

Dem Weltverfolgungsindex zufolge sind abermals Christen im kommunistischen Nordkorea am härtesten unterdrückt. Von den geschätzten 200.000 bis 400.000 Untergrund-Christen seien bis zu 70.000 als Regimegegner in den berüchtigten Arbeitslagern inhaftiert. An zweiter Stelle rangiert Somalia, gefolgt von Syrien und dem Irak. Die nächsten Plätze nehmen Afghanistan, Sudan, Iran, Pakistan, Eritrea und Nigeria ein. Insgesamt listet die Statistik 50 Staaten auf, in denen Christen in ihrer Religionsfreiheit benachteiligt oder verfolgt werden. Nach drei Jahren ist - ausgelöst durch den wachsenden islamischen Nationalismus der Regierungspartei AKP - die Türkei wieder auf der Liste.

Religiöser Hass "Geißel der Menschheit"

"Durch die schleichende Islamisierung und die damit einhergehende Radikalisierung von Teilen der Bevölkerung" habe sich in vielen afrikanischen Ländern die Lage der Christen verschlechtert. In 80 Prozent der Länder auf dem Index sei der islamische Extremismus eine oder die maßgebliche Triebkraft der Verfolgung. Die Organisation verweist auf die Gräueltaten des "Islamischen Staates" in Syrien und im Irak. "Von den 1,8 Millionen Christen aus der Zeit vor dem Bürgerkrieg leben nur noch 1,1 Millionen in Syrien, viele davon als Flüchtlinge im eigenen Land", heißt es in dem Bericht.

Kauder nannte es erschütternd, dass der Grad der Verfolgung zugenommen habe. "Deutschland und Europa, aber auch die gesamte Weltgemeinschaft müssen noch stärker als bisher den wachsenden religiösen Fundamentalismus ächten", forderte er. Religiöser Hass entwickle sich immer mehr zu "einer Geißel der Menschheit". Gewalt aus religiösen Gründen dürfen nicht noch weiter zunehmen. Deshalb müssten die Gemeinschaft der freiheitlich Staaten und alle Religionsgemeinschaften zusammenstehen. "Die Glaubensfreiheit ist das Menschenrecht, das momentan am meisten in Gefahr ist."

Forderung: eigener Bericht der Bundesregierung

Der kirchenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, Franz Josef Jung, nannte die Entwicklung besorgniserregend. "Dort wo das Menschenrecht auf Religionsfreiheit missachtet wird, ist die Freiheit der Menschen insgesamt gefährdet", sagte er. Jung sprach sich dafür aus, dass auch die Bundesregierung regelmäßig einen Bericht zur Lage der Christen weltweit erstellen solle. Das Thema müsse auch unter außen- und sicherheitspolitischen Aspekten beleuchtet werden.

Angesichts der aktuellen Islamdebatte in Deutschland warnte Markus Rode, Leiter des deutschen Zweigs von Open Doors, den Bericht für politische Zwecke zu instrumentalisieren. "Uns geht es voranging darum, den Millionen verfolgten Christen zu zeigen, dass sie nicht vergessen sind und das gegen sie verübte Unrecht ans Licht der Öffentlichkeit zu bringen."

Für die jährliche Open-Doors-Statistik erfasst das Hilfswerk Einschränkungen für Christen im Privatleben, in Familie und Gesellschaft sowie auf nationaler und politischer Ebene. Zudem wird der Grad der Gewalt gegen Christen erhoben. Berichtszeitraum des aktuellen Weltverfolgungsindex ist der 1. November 2013 bis 31. Oktober 2014. Die internationale Organisation unterstützt seit 60 Jahren eigenen Angaben zufolge in mehr als 50 Ländern verfolgte Christen.

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