Kreis Segeberg

Historische Feldsteinkirche von Bornhöved nicht einsturzgefährdet

Die mittelalterliche Feldsteinkirche in Bornhöved (Kreis Segeberg) kann wieder geöffnet werden.
Die mittelalterliche Feldsteinkirche in Bornhöved (Kreis Segeberg) kann wieder geöffnet werden.© epd/Heggen

14. Mai 2014 von Simone Viere

Bornhöved. Erleichterung in der evangelischen Kirchengemeinde Bornhöved: Baugutachter des Kreises Segeberg und der Gemeinde haben am Mittwoch bei einer Begehung festgestellt, dass die historische Feldsteinkirche nicht akut einsturzgefährdet ist. Die Sperrung des Altarraums soll in etwa drei Wochen aufgehoben werden, teilte der Kreis Segeberg mit. Bis dahin soll ein Messprogramm Aufschluss über mögliche Veränderungen im Mauerwerk geben. Die Kirche wurde 1149 wahrscheinlich von Bischof Vicelin geweiht und zählt damit zu den ältesten Gebäuden Schleswig-Holsteins.

Kurz vor Ostern war der Altarraum vom Bauamt des Kreises geschlossen worden. Zu sehen waren bröckelnder Putz, Risse im Mauerwerk und nasse Wände, die sich wölbten. Es seien Anzeichen gewesen, dass die Pfeiler den Altarraum nicht mehr stützen können, sagte Bauamtsmitarbeiter Thomas Falck. Ostergottesdienste und Konfirmationen konnten nur mit Einschränkung gefeiert werden. Doch Gemeindepastorin Ulrike Egener (44) war wenig überrascht: "Wir sehen seit Jahren, dass hier der Putz von der Wand kommt, die Risse im Mauerwerk sich verstärken und Steine außen auf der Nordseite herausfallen."

Dabei liegt die letzte umfassende Sanierung der Kirche erst 14 Jahre zurück. Damals hatte die Gemeinde den Kieler Architekten Gunnar Seidel beauftragt, das Mauerwerk komplett zu sanieren und den Innenraum zu verschönern. Noch vor Ende der Sanierung kam es zum Konflikt: 2001 zeigten sich trotz der Baumaßnahmen neue Risse im Mauerwerk. Ein Schlichtungsverfahren blieb bislang ohne Erfolg. "Wir konnten uns nicht auf die Höhe der finanziellen Beteiligung der Versicherung an einer erneuten Sanierung einigen", sagte Pastorin Egener. 

Verwendung von Muschelkalk bei der Sanierung war ein Fehler

Architekt Seidel räumt ein, dass die Verwendung des Muschelkalks bei der Sanierung ein Fehler war. Er habe damals aber nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt. "Heute sind wir schlauer." Aufgrund neuer Forschungen gebe es jetzt einen Reparaturmörtel, der dem historischen Gipsmörtel entspreche. Seidel: "Diese Kenntnisse hatten wir damals noch nicht." Die Firma, die ihn damals beraten habe, sei inzwischen pleite. Er habe keine finanziellen Mittel, um die Kirche auf eigene Kosten ein weiteres Mal zu sanieren. Eine ausreichende Versicherung für die Schäden gebe es nicht.

Auch die Kirchengemeinde kann sich eine erneute Sanierung nicht leisten. Sie zahlt immer noch den Kredit für die erste Sanierung ab, die sich auf über eine Million D-Mark belief. Deshalb hat die Gemeinde im August 2013 beim Landgericht Kiel Klage gegen Seidel eingereicht. Zur Zeit läuft ein Beweisverfahren, um die bestehenden Schäden an der Vicelinkirche zu dokumentieren. Der vom Gericht beauftragte Gutachter hatte sich zu diesem Zweck vor Ostern ein Bild von der Kirche gemacht, Sicherheitsmängel vermutet und das Kreisbauamt informiert. Daraufhin war der Altarraum gesperrt worden. 

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